Ich bin Cosmina Corlaciu, 26 Jahre alt, verheiratet und arbeite seit fast 2 1/2 Jahren als Krankenschwester bei Philadelphia. Während dieser Zeit hat Gott mich Dinge gelehrt, deren ich stolz bin und mich geehrt fühle. Es ist wunderbar zu sehen, wie Gott uns gebraucht. Durch den ambulanten Pflegedienst, von Haus zu Haus gehend, entstehen Beziehungen zu den Patienten, sie öffnen sich uns gegenüber, erzählen von ihren Nöten und Schmerzen. Sie erleben, dass ihnen jemand zuhört und für sie betet. Bei jedem Besuch möchte ich die Wahrheit ans Licht bringen, ihnen sagen, dass Gott souverän ist, sich um sie kümmert und dass die Beziehung zu Ihm das ist, was der Vater möchte. Ich habe erlebt, wie Gott an Herzen arbeitet. Es ist tatsächlich eine große Verantwortung, aber gleichzeitig auch eine Ehre, das Evangelium weitersagen zu dürfen. Es gab Personen, die im letzten Moment vor dem Sterben Jesus in ihr Herz aufgenommen haben. Das ist die größte Freude und Befriedigung. Manchmal ist es auch schwierig, wenn einem Ablehnung begegnet und man sieht, wie Menschen sich immer mehr in Sünde verstricken – aber Gott lässt uns wählen.
Wir beten für unsere Patienten. Z.B. gehe ich seit einiger Zeit zu einer Patientin, die Darmkrebs in fortgeschrittenem Stadium hat Momentan geht es ihr recht gut, aber sie ist sehr schwach – gleichzeitig aber so stark, weil sie seit 12 Jahren mit dieser Krankheit kämpft. Für mich ist sie eine besondere Person, zwischen uns ist eine schöne Beziehung entstanden. Wir kamen im Gespräch auch auf unsere Beziehung zu Gott. Sie ist sehr gläubig, legt aber mehr Wert auf die orthodoxe Tradition. Noch ist sie nicht zu der Überzeugung gelangt, dass die Beziehung zu Gott wichtiger ist als eine Religion. Deshalb könnt ihr dafür beten, dass Gott ihren Geist erleuchtet und sie den Herrn in ihr Leben einlädt, und dass Er ihr Leiden lindert, durch welches sie geht.
Ein anderer meiner Patienten ist 80 Jahre alt und hat Kehlkopfkrebs. Ich verabreiche ihm Infusionen, weil er sehr abgenommen hat. Sein Leben geht zu Ende und in seinen Schmerzen habe ich ihm gesagt, er soll zu Gott schreien, der ihn hört, und ihn um Vergebung bitten, damit er versöhnt aus dieser Welt gehen kann, weil nur die Ewigkeit wirklich zählt. Aber es scheint, dass sein Wunsch zu sterben größer ist, weil er die Schmerzen nicht mehr ertragen kann, als versöhnt und gerettet zu sein. Das hat mich etwas enttäuscht, aber ich bitte den Herrn, ihn daran zu erinnern und dass er erkennt, dass nichts wichtiger ist als die Rettung seiner Seele.
Noch ein Gebetsanliegen möchte ich nennen: dass Gott mir Kraft und Leitung für diese Arbeit gibt, besonders jetzt, wo ich schwanger bin und es ein bisschen schwieriger ist; dass der Vater mich vor allem Bösen bewahrt und durch mich wirkt. Und wenn Schwierigkeiten auftreten, möge Er seine Macht und seinen Ruhm zeigen.
Soweit ein kleiner Ausschnitt aus der Arbeit. Ich schätze es ungemein zu wissen, dass ihr für uns betet – diese Unterstützung ist die größte Gnade und Wertschätzung. Gottes Segen sei mit euch!