Am 15. Januar haben wir 14 Jahre seit unserer Ausreise in die Mission gefeiert und wir müssen sagen, es war der richtige Schritt. Nicht dass alles leicht war, aber wenn der HERR ruft, dann rüstet Er uns mit seiner Kraft aus und die haben wir täglich erfahren. Er sagt ja auch: ‚Ohne mich könnt ihr nichts tun.’ Ich persönlich, Kathrin, habe vieles gelernt:
- Das Eine ist Beten. Hier lernt man einfach für jede Kleinigkeit zu beten und das Schöne ist, wenn man sieht, wie Jesus antwortet.
- Das Andere ist im Chaos Auto fahren. Die hier waren, wissen wovon ich rede: jeder drängt sich hinein und so viele fahren unfair. Z.B. betete ich letzte Woche für einen guten Parkplatz in der Stadt und tatsächlich war da einer. Ich fuhr kurz vor, um rückwärts einzuparken. Da kam ein Taxi und fuhr von vorne rein. Ich wartete, bis er die Leute eingeladen hatte und ließ ihn raus. Da kam schon ein zweiter und drängte sich hinein. Ich überlegte, ob ich aussteigen soll und denen ein paar Worte sagen. Aber ich fuhr dann einfach weg. So muss man Geduld lernen und so manches einstecken.
- Man lernt Gott ganz zu vertrauen, auch für die Mission. Z.B. gab es gerade mal wieder kein Geld und ich habe es immer jedem erzählt, meiner Mutter und anderen. Da sagte Gott: „Versuch mal einfach, es nur mir zu sagen und sieh, was ich tun werde.“ Das habe ich dann auch gemacht und tatsächlich kam Geld, und nicht aus Deutschland, wie ich erwartet hatte, nein, aus Uganda und noch wo anders her.
Wie viele von euch wissen, hat unser Friedhelm seit ca. 4 Jahren Vitiligo (Weißfleckenkrankheit). Ich habe ganz lange gebraucht dies zu akzeptieren. Habe immer gedacht: ‚Warum er? Er hatte so eine schöne, braune Haut.’ Bis der Herr letztes Jahr durch das Beispiel aus Johannes 9 zu mir redete, wo es um den blinden Mann geht und die Jünger fragen: „Wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern?“, und Jesus antwortet: „Weder dieser noch seine Eltern, sondern damit die Werke des Herrn offenbar würden.“ Ich akzeptierte es dann und weiß, dass Gott es zugelassen hat und Er darum weiß. Wir versuchten, ob die Krankenkasse etwas übernehmen würde, es hat nicht geklappt. So sagten wir: „Herr, führe du uns zur richtigen Medizin.“ Wir haben dann letztes Jahr einen Mann aus Kuba kennen gelernt, der hat uns eine Medizin besorgt, 3 Gläschen. Und tatsächlich sah man, dass sie hilft. Sie ging nur aus und so hatten wir 2 Monate keine mehr. Der Mann sagte uns, er hätte sie in Kuba in seinem Haus und es würden Leute kommen, die sie mitbringen. So warteten wir. Zwei Leute kamen und hatten sie nicht mitgebracht. Aber ich war ruhig und vertraute, dass Gott dies auch in seiner Hand hat. Am 1. Januar 2011 rief er uns an und sagte, er hätte nun noch 3 Fläschchen. Wir waren so froh und freuen uns, dass man schon Besserung sieht. Wir vertrauen Gott auch weiter in dieser Hinsicht, weil wir wissen, jede Heilung kommt von Ihm.
Der Rest der Familie ist o.k. Claudi und Friedhelm sind mir schon über den Kopf gewachsen. So habe ich nur noch Kaleb, der kleiner ist. Aber es geht ihnen gut und sie schaffen es gut in der Schule; wir sind stolz auf sie. Sie sind alle sehr gut im Schwimmen und sind letztes Jahr für Uganda als Land geschwommen. Jeder hat Medaillen nach Hause gebracht. Kaleb ist im September 2010 in die 7. Klasse gekommen. Das ist bei uns der Wechsel in die höheren Klassen. Er hat ein bisschen Zeit gebraucht, bis er sich eingewöhnt hat, aber jetzt klappt es wieder. Johann ist wie immer schwer beschäftigt; aber ich freue mich, weil er in allem versucht, den Herrn an erste Stelle zu setzen. Wir freuen uns alle, dass wir im Juni wieder nach Deutschland kommen. Vielen Dank hier noch mal an jeden, der diese Mission und somit uns unterstützt. Wir sind alle Mitarbeiter in des Herrn Weinberg.
- Wie viele von euch gemerkt haben, waren von September bis Dezember zwei unserer Afrikaner, Robert und Adioded, in Deutschland zu Besuch. Es war eine gute Zeit für sie. Danke an alle, die sie versorgt haben.
Die Missionseinsätze gehen jedes Jahr weiter und wir sind dem Herrn dankbar, dass die Menschen zuhören und antworten. Immer wieder kehren Leute zu Ihm um und das freut uns. Wir sind echt froh über das Geld, das wir immer hatten, um diese Einsätze durchzuführen. Ganz besonders danken wir Ihm für die Bewahrung der Teamleute und auch der LKWs und Autos, die sie fahren.
Jugendfreizeiten
Im Dezember sind ja hier die großen Ferien. Wir hatten 3 Freizeiten. Johann hat zweimal ein Spiel mit den Teilnehmern gemacht: „Die Pilgerreise“. Man teilt die Jugendlichen in Gruppen zu viert ein. Sie kriegen einen Sack mit Erde, das sind die Sünden. Dann gehen sie los auf dem Weg zum Himmel. Sie kommen an verschiedenen Stationen vorbei, wo Anfechtungen, wie Musik und schöne Mädchen sind. Später kommen sie auch zum Kreuz, wo sie eigentlich ihre Sünden ablegen sollen, und kriegen dann 2 Karten um im Himmel Einlass zu finden (eine Karte ist die Erlösung, die andere die Belohnung). Manche haben ihre Belohnungs-karte auf dem Weg für Süßigkeiten getauscht, so gab es dann im Himmel keine Belohnung mehr. Ich, Kathrin, war für den Himmel zuständig. Da kam schon die erste Gruppe und trug ihre Sünden auf dem Kopf. Ich erklärte ihnen, dass sie mit Sünden nicht in den Himmel können. So mussten sie in die Hölle. Wir hatten 124 Gruppen und von denen waren nur ca.15 Gruppen im Himmel angekommen, der Rest war in der Hölle. Es war ihnen schwer, aber wir sagten ihnen: „Passt auf, dass ihr den richtigen Himmel nicht verpasst!“ Am Abend zeigten wir ihnen noch den Film „Die Pilgerreise“ und so manche haben sich für Jesus entschieden.
Kinderarbeit: Wir haben immer noch unsere 14 Kinder im Heim. Die Schule ist auch gut gelaufen. In diesem Jahr kam der 11-jährige Marvin noch dazu. Sein Vater war ein Trinker und hat ihn viel geschlagen. So war er viel auf der Straße und musste sehen, wie er überlebt. Seine Mutter hatte den Vater verlassen und die Schwester mitgenommen. Sie lebt jetzt mit einem anderen Mann und hat noch zwei Kinder von ihm. So hat Marvin bei ihnen nicht gut Platz. Das Haus liegt auch mitten im Sumpfgebiet und ist nur eine Hütte aus Stöcken und ein paar Planen, sehr elend. Wenn es regnet, ist es schlimm. Aber wir waren sehr froh, als wir seine Mutter gefunden haben und sie bereit war, ihn für die Ferien zu nehmen. Simon und Denis haben wir offiziell den Verwandten zurück gegeben, werden sie aber weiter mit Schule unterstützen. Denis hat die 7. Klasse fertig und Simon nur die 4. Sie sind in diesem Jahr 18 und dürfen nicht mehr im Kinderheim wohnen. Im Dezember hat uns die Tante von Simon zu seinem Großvater väter-
licherseits geführt und so hat er jetzt seine Heimat gefunden. Sie waren alle sehr froh, als er kam, dachten sie doch, er wäre gestorben. Betet weiter für all diese Kinder, dass wir ihnen Jesus vorleben können. Veränderung braucht Zeit und Jesus. Er allein kann echte Veränderung bringen.
Wir gehen weiterhin immer dienstags auf die Straße und treffen die Straßenkinder. Seit letztem Jahr gehen wir auch in ein Gefängnis für unter 18-jährige Kinder. Die hören echt gern zu und haben viele Fragen. Was mich freut ist, dass manche Reue zeigen und ihr Herz Jesus anvertrauen.
Betet mit uns für die finanzielle Situation, für neue Teamleute, die in diesem Jahr bei uns anfangen, für neue Kinder und Spender, für Gesundheit.
Gott ist treu und wir wissen, dass ER uns auch in diesem Jahr leitet. Wir vertrauen Ihm.
Dem Herrn befohlen eure Nietschen und die ganze OFF-Tu Mission von Uganda.