Liebe Freunde und Beter, Gott ist für uns. Er stellt sich zu uns, wenn wir uns von ihm leiten lassen. Das habe ich konkret erfahren. Für eine Krankenschwester brauchten wir dringend ein Fahrzeug, da ihr eigenes wegen einem Unfallschaden in die Werkstatt musste. Wenige Tage zuvor wurde uns von einer Hilfsorganisation in Deutschland ein Kleinbus Mercedes mit vermeintlich technischem Schaden geschenkt. Eigentlich hätte die Reparatur ca. 1000 Euro gekostet, doch als wir ihn abschleppen wollten, startete er sofort und „rollte“ ohne Probleme auf eigenen Rädern bis nach Rumänien. Jetzt fuhr er schon über 2000 km und tut einen guten Dienst hier. Die Reparatur sparte uns Gott, für uns ein Wunder und Geschenk. Und sein Zeitplan passte haargenau.
Ähnlich erlebten wir Gottes Hilfe am Stand beim Weihnachtsmarkt. Eine Woche vor Beginn erfuhren wir von dessen Eröffnung von Seiten der österreichischen Botschaft, als wir zufällig über den Marktplatz in Sibiu spazierten. Es war schon viele Jahre mein Wunsch, so etwas zu organisieren. Nach unkomplizierten bürokratischen Genehmigungen bekamen wir als deutsche Gemeinde für vier Tage kostenlos ein Häuschen zur Verfügung gestellt. Wir konnten rumänische und deutsche Literatur, CDs Kalender und vieles andere verkaufen. Außerdem verteilten wir kostenlos Kalender, Traktate, Kinderzeitschriften und sonstiges. Unser Ziel war die Menschen mit der wichtigsten Botschaft von Jesus Christus zu erreichen. Schön war auch, dass viele Christen aus der Gemeinde aktiv dabei waren und fleißig mithalfen.
Aber war Gott auch für mich, als ich im Herbst einen Autounfall hatte? Auf der Heimfahrt von Galati fuhr mir in der Nacht in einem Dorf von der linken Straßenseite her ein 82-jähriger Mann mit seinem unbeleuchteten Fahrrad ins Auto. Der Mann kam für fünf Tage ins Krankenhaus, er hat den Unfall erstaunlich gut überlebt. Wir hatten einen Sachschaden von ca. 1000 Euro. Bis heute ist die Schuldfrage nicht geklärt. Es sieht so aus als ob Bestechung mit reinspielt. Auch wenn die ganze Schuld dem Radfahrer zukäme, könnte er das Geld nicht aufbringen. Genau genommen muss ich die Schuld auf mich nehmen und den Schaden zahlen oder mit gerichtlicher Entscheidung weiter gehen und vielleicht dann zusätzlich auch noch die Gerichtskosten tragen. Wir sind uns sehr unsicher, wie wir mit der Situation umgehen sollen. Aber gerade auch in solchen Schwierigkeiten sind wir froh, dass wir alles vertrauensvoll abgeben können und Gott um sein Eingreifen bitten dürfen.
Und so sind wir dankbar für jede Hilfe und Unterstützung, die wir im vergangenen Jahr erfahren haben. Matthias Ruopp
Seit dem EU-Beitritt Rumäniens ist manches in Bewegung geraten. Auch unsere Sozialstation ist davon betroffen. Ab dem 01.01.2007 wurden für alle Organisationen, welche eine soziale Arbeit betreiben, neue staatliche Genehmigungen gefordert. Seit letztem Herbst haben wir diese und sind Gott dafür sehr dankbar. Zum einen für die soziale Arbeit, welche die Unterstützung mit Krankenhilfsmitteln,Windeln, Verbandmaterialien, Lebensmitteln u.a. beinhaltet. Ebenso für den medizinischen Bereich, der Injektionen, Ver-bände und sonstige spezielle Pflege betrifft, wofür eine Krankenpflegeausbildung gefordert ist. über die ärzte bekommen wir Patienten zugewiesen, die entsprechend der ärztlichen Anweisungen behandelt werden müssen. Diese Dienste können wir über die hiesige Krankenkasse abrechnen. Allerdings haben wir ausländischen Mitarbeiter noch keine staatliche Anerkennung unserer Krankenpflegeausbildung und daher auch noch keine Arbeitserlaubnis für den medizinischen Bereich. So kann diese Arbeit momentan ausschließlich von den rumänischen Mitarbeiterinnen getan werden. Wir hoffen, dass sich das bald ändern wird.
Im sozialen Bereich haben wir angefangen Miete für einige Pflegehilfsmittel, z.B. Krankenbetten zu verlangen, allerdings nur von Personen, welche es sich finanziell leisten können. Andere bekommen die Hilfe weiterhin kostenfrei.
All diese Veränderungen bedeuten für uns auch eine Umstellung unserer Arbeitsweise und eine Menge zusätzlicher Formulare und Anträge, die von den Hilfeempfängern und von uns auszufüllen sind. Es macht die Sache zwar etwas kompliziert und umfangreicher, aber auch ein stückweit hilfreicher in unseren Entscheidungen, wem wie geholfen werden soll und kann. In all dem wollen wir aber unser Ziel weiter verfolgen und die geöffneten Türen und Häuser nutzen, um den Menschen das Evangelium weiterzusagen und weiterzu“leben“. Als Salz und Licht hat Gott uns hierher gestellt und wir beten, dass sich auch viele Herzenstüren für Jesus öffnen.
Holger Engelbart
Schon sind es gute sechs Monate, dass ich im Krankenpflegeteam von Cristian mitarbeite und auf dem schönen Anwesen unserer Mission, mitten im Dorf Cristian, wohne. Seit zwei Wochen haben wir auch zwei Praktikantinnen aus unserem Dorf, Dana und Simona, die in der Stadt Sibiu eine 10-monatige Schule für Hauskranken-pflege besuchen und während einigen Wochen bei uns praktische Einsätze machen. So sind wir jetzt oft zu zweit unterwegs. Das erleichtert die Arbeit und macht noch mehr Freude.
Im idyllischen Bauerndorf Gura Raului, 10 km von Cristian entfernt, gehen wir unseren Kranken nach. Gerade sind wir dabei Tanti Maria zu pflegen. Sie ist seit einem Unfall vor 17 Jahren total ans Bett gebunden und sehr froh, dass wir sie einmal die Woche von Kopf bis Fuß waschen, ihre Wunden pflegen und ihre schmutzige Wäsche zum Waschen nach Hause nehmen. Denn ihre Schwester, die sie sonst versorgt, ist selber schon sehr alt und leidend. Tanti Maria sagt mir immer wieder, sie bete jeden Tag für mich und uns Mitarbeiter von Philadelphia!
Wie wir also Tanti Maria pflegen kommt Besuch. Eine kleine, alte Frau tritt ein. Schnell heitert sie uns alle auf und dankt mir besonders herzlich für das Weihnachtspaket aus Deutschland und den Jahreskalender, die ich ihr vor den Festtagen gelassen habe. Sie lebe aus Gottes Gnaden. Auch sie will mich beschenken und überreicht mir ein Säckchen Baumnüsse aus ihrem eigenen Garten. Ich werde hellhörig. Schon manches Mal hat mich diese alte Großmutter aufgemuntert und ich freute mich, wenn sie erzählte, wie sie täglich Kranke in ihrem Dorf besucht. Ich bemerkte auch ihre abgeschabten Kleider. Recht unbeschwert beantwortet sie mir alle Fragen zu ihrer Situation und Simona und ich verstehen, dass diese alleinstehende 88-jährige Frau von einer Altersrente von nur 36 Euro lebt. Das obwohl nach großer Teuerung im Lande, sogar Grundnahrungsmittel wie Zucker und Mehl westliche Preise erreicht haben. Nach neuen EU-Normen füllen wir – schon richtig geübt – die nötigen Formulare aus, um ihr offiziell soziale Hilfe geben zu können. Dann machen wir uns kurz entschlossen auf den Weg in den kleinen Dorfladen und kaufen für unsere Großmutter tüchtig ein. Sie sagt, auch unter ihren Kranken hätte es sehr Arme. Wir versprechen, ihr das nächste Mal auch für diese noch Lebensmittel zu bringen. Voller Freude fahren wir nach Cristian zurück und finden von den wertvollen Hilfsgütern aus Dtl. gute Kleider für unsere liebe Bekannte.
Liebe Missionsfreunde, ich danke euch ganz herzlich für eure vielfältige Unterstützung!
Verbunden im Dienst an den Armen und Leidenden Damaris Fuchser
Familie Ruopp
„Nichts ist so stark wie Lob. Lob verherrlicht den Namen Gottes, zieht uns enger an das Herz des Vaters, lenkt unseren Blick nach oben – richtet unsere Gedanken auf Dinge, die zum Reich Gottes gehören, ändert unsere Einstellung, lässt uns Gottes Gegenwart spüren, besiegt den Satan, setzt Gottes Kraft frei, schenkt uns einen Blick für den Sieg, schenkt inneren Frieden, wehrt den Geist des Selbstmitleids, der Niedergeschlagenheit und der Entmutigung ab und lässt Kraft in einem ängstlichen Herzen entstehen. Durch Lob finden wir Hoffnung in Situationen, die unerträglich aussehen. Loben wir den Namen des Herrn!“
(Zitat aus dem Buch: „Jedes Kind braucht das Gebet einer Mutter“ von Fern Nichols)
Diese Kraft, die aus dem Lob entsteht, habe ich in letzter Zeit vielfach erfahren. Es müssen nicht immer ganz tragische Situationen sein, aus denen dann Gott wunderbar hinausführt. Oft genug sind es auch „Alltagskleinigkeiten“, welche entmutigen, ungeduldig machen oder zur Kraftgrenze führen. Wenn ich dann im Lob und in der Anbetung Gottes den Blick für den Sieg geschenkt bekomme, dann ist das eine Freude Gott zu erfahren. Er ist unveränderlich, Er ist da und Er ist treu!“
Nächste Woche haben unsere Kinder Semesterferien, die wollen sie nützen und gemeinsam mit Hansuli, einem Hobbymaler aus der Schweiz, ihre Kinderzimmer streichen. Die habens nötig nach 10 Jahren, vielleicht reicht dann die Zeit auch noch für meine Küche.
Julia und Benjamin haben sich im Brukenthal-Gymnasium gut
eingelebt. Wir sind froh, dass es den Beiden dort gut gefällt. Sie fahren täglich mit dem Bus nach Sibiu, was sie aber eher als cooles Erlebnis sehen. Andere Schulkinder aus Heltau fahren mit dem gleichen Bus, so dass sie nicht alleine sind. Gelernt wird dort einiges mehr als hier in der Heltauer Schule und die Lehrer bringen sich ihrerseits aufs Beste ein, die Kinder zu unterrichten. Trotzdem haben sie noch Nachhilfe nötig. In Rumänisch hilft Dorina (Holgers Frau, sie wohnt hier in unserer Straße) Julia sehr gut bei den Hausaufgaben, darüber sind wir froh.
Und für Englisch hat der Herr unser Gebet auch erhört. Rahel ist Lernhelferin hier in Heltau bei einer Missionarsfamilie. Sie kommt an zwei Abenden in der Woche zu uns und betreut Naomi, Benjamin und Julia bei den English-Homeworks. Naomis Lehrerin geht vom zweiten Semester an in Mutterschutz. Jetzt sind wir alle in großer Spannung, wer die nächsten
1 1/2 Schuljahre einspringt. Das ist hier nicht selbstverständlich, dass es einen Ersatzlehrer gibt. Es kann gut möglich sein, dass ein Lehrer dann zwei Klassen betreut, was sich natürlich sehr schlecht auf alle Schulkinder auswirkt. Doch hier im Land ist (fast) alles möglich.
Als wichtig und wertvoll bewährt hat sich der Familien-Samstagnachmittag. Am Vormittag sind Julia und Benjamin in der Jungschar. Im Herbst haben sie einen Gitarrenkurs begonnen. Das macht ihnen Freude und wir hoffen, dass daraus ein Singkreis entsteht und somit unsere Kinder von jung auf lernen, Gott zu loben und ihn dadurch zu ehren, gerade in der Gemeinde. Benjamin nimmt weiter Klavierunterricht, Julia beginnt Anfang Februar mit Querflöte und Naomi ist sehr gespannt, ob das mit der Geige nun klappt. Carolin will unbedingt auch Geige lernen und bei Daniel steht nur eins fest: er lernt Trompete! Wenn bei allem nur das üben nicht so oft sein müsste!
Am Nachmittag / Abend versuchen wir gemeinsam was Schönes zu unternehmen: mal einen Ausflug oder eine Wanderung, Quellwasser holen von Sadu, ein Konzert auf dem Weihnachtsmarkt, ein Riesenfeuerwerk am Nationalfeiertag oder einfach ein gemeinsames Spiel. Gerne singen wir auch zusammen. Unsere Kinder sind im schönsten Erlebnisalter, begeistert und voll dabei, jedes als ein herrliches Original.
Matthias und ich stoßen aber schon auch mal an unsere Grenzen der Erziehungs-weisheiten und -strategien. Gut, dass wir dann alles gemeinsam im Gebet zu Jesus bringen können und so oft auch abgeben lernen. Er sorgt treu für uns und unsere Kinder.
Gestern hatten wir einen schönen, ermutigenden Familiennachmittag. Wir waren 7 Ehepaare und 22 Kinder. Ungefähr 4 bis 5mal im Jahr treffen wir uns zum gemeinsamen Mittagessen, Austausch, Singen, gemütlichem Kaffeetrinken. Wir leiten diese Treffen mit noch 2 Ehepaaren und es hat sich als ein wertvolles Begegnen bewährt. über Himmelfahrt wollen wir 4 Tage ins Elimheim zu einer Kurzfreizeit, und im Sommer planen wir eine Familien-Zeltfreizeit in Kreisch. Das wird dann wohl eher Action- als Erholungsurlaub, doch wollen wir uns bewusst Zeit für und mit unseren Kindern nehmen, die zu Teenies und Jugendlichen heranwachsen.
Eine wunderschöne Woche im Advent verbrachten wir mit Familie Nietsch aus Uganda. Vor 8 Jahren waren sie das letzte Mal bei uns. Das Schönste war für die Kinder natürlich, dass es grad viel Schnee gab, für die „Afrikaner“ sozusagen die ersten Schlittenfahrversuche. Und super, haben wir doch die Schlittenbahn vor dem Haus. Sogar mit Skiern fuhren sie unermüdlich runter. Wollsocken, Handschuhe und Skianzüge konnten wir in allen Größen ausleihen.
Für mich war es sehr schön einfach mit meiner Schwester Kathrin zusammen zu sein. In der Brüdergemeinde in Hermannstadt, wo wir zu Hause sind, haben Kathrin und Hans von ihrer Missionsarbeit berichtet. Es war sehr interessant, grad auch für unsere Kinder.
Am Heiligabend und am 1. Weihnachtstag haben wir mit unseren Kindern einige ältere, einsame Sachsen hier in Heltau und in Talmesch besucht. Es bereicherte uns als Familie zu sehen, wie man Freude bereitet, wenn man die Frohe Botschaft zu den Herzen der Menschen bringen kann.
Wir wissen noch nicht, ob und wann wir in diesem Jahr nach Deutschland kommen. Jetzt starten wir erstmal die zweite Hälfte des Schuljahres und freuen uns dann auf die Sommergäste.
Wir grüßen jeden von euch zum Jahr 2008 mit dem Vers:
„Lobe den Herrn, meine Seele und vergiss nicht, was Er dir Gutes getan hat!“
Wir wollen uns herzlich bei euch bedanken für alle Fürbitte, für jede Gabe, jeden Anruf, jedes Schreiben. Wir sind so froh, dass Gott treu für uns sorgt und uns zu allem Guten Freunde und Geschwister schenkt. In Liebe verbunden Rosina Ruopp