Ich bin Esther Balzer aus Bielefeld und darf seit Oktober 2011 für ein Jahr bei Philadelphia mitarbeiten. Da meine Gemeinde (Mennoniten Bielefeld) regelmäßig Hilfsgüter hierhin bringt, habe ich von der Arbeit hier gehört und Gott hat es so geführt, dass ich nach meiner Ausbildung gleich nach Rumänien kommen durfte.
Was mich als erstes von dem Land beeindruckt hat, sind die Karpaten, die man schon aus dem Flugzeug bestaunen kann und die zu jeder Jahreszeit etwas Besonderes sind!
Ich bewundere auch immer die Gastfreundschaft der Menschen hier. Sie haben stets ein offenes Haus für Gäste, egal wie viel Platz da ist, und geben ihnen immer das Beste, was sie haben.
Meine Aufgaben auf der Missionsstation sind sehr vielfältig. Ich helfe dort mit, wo gerade Hilfe benötigt wird, sodass jeder Tag sehr abwechslungsreich ist.
– Im Lager sortieren Dana und ich die angekommenen Hilfsgüter, von denen einige später im Second-Hand-Shop verkauft werden.
– Wenn Einsatzgruppen und Transporte aus Deutschland kommen, bereiten wir für die Gäste die Zimmer, Essen usw. vor.
– Viele rumänische Kinder in dieser Gegend gehen auf deutsche Schulen, wie auch Beatrice, die Tochter von Ghita. Ihr helfe ich nachmittags dann regelmäßig bei den Hausaufgaben.
– Ein relativ neues Projekt ist die Arbeit mit Roma-Kindern in Nocrich. Zusammen mit noch einigen Mädels geben wir ihnen Nachhilfe in den Fächern Mathe und Rumänisch, damit sie mit dem Unterrichtsstoff in der Schule hinterher kommen und dann motiviert sind, zur Schule zu gehen. Viele Kinder gehen nämlich nicht in die Schule und so haben wir anfangs einigen 10 bis 12-Jährigen zuerst die Farben beigebracht.
Ungefähr 2x die Woche treffen wir uns im „Nocrich – Haus“, singen mit den 6-7 Kindern, die relativ regelmäßig kommen, am Anfang einige Lieder und füllen die Pausen mit basteln oder spielen. Es ist sehr schön zu sehen, wie riesig sich die Kinder über Dinge freuen, die für uns „normal“ sind, wie z. B. Buntstifte oder Memory. Wir freuen uns sehr, dass die Kinder so gerne kommen und wünschen und beten, dass sie nicht nur Fortschritte im Lernen machen, sondern auch Jesus kennen lernen.
Für mich ist diese Zeit hier ein sehr großer Segen, weil Gott mir immer wieder zeigt, dass ich am richtigen Platz bin und ich ihm in allen Situationen vertrauen kann.