Archiv der Kategorie: News Rumänien

in Rumänien heißt das Missionswerk Philadelphia

Secondhand

von Dana Morariu

Ich möchte ein wenig über die Arbeit im Secondhand erzählen. Wir danken Gott, dass wir dieses Geschäft eröffnen konnten, wodurch jeder von den guten Sachen zu relativ niedrigen Preisen profitieren kann.

Die Tätigkeit ist insgesamt ziemlich intensiv, weil viel Zeit nötig ist, die Ware bereitzustellen, angefangen mit dem Sortieren, Preise anbringen bis zum Ausstellen im Geschäft.

Die Rückmeldungen unserer Kunden betreffs dem Preis-Leistungsverhältnis sind sehr positiv. Die Werbung für das Geschäft erfolgt durch Mund-zu-Mund-Propaganda.

Unsere Kundschaft stammt nicht nur aus Cristian, auch aus Sibiu und Leute, die auf der Durchreise sind (der Secondhand ist sehr günstig gelegen, direkt an der Hauptstraße).

Wir möchten unsere Arbeit durch das Geschäft mehr und mehr selber finanzieren und anderen helfen, die in großer Not sind.

Wir bitten Gott um seinen Segen im Blick auf den Gewinn, den das Geschäft bringt, weil vor wenigen Wochen ein weiterer Second-hand hier in Cristian eröffnet wurde. Wir glauben, dass nur dort, wo Gott segnet, wirklicher Segen ist.

So Seid gesegnet vom Herrn!

Pflegedienst – Praktikum

von Andrea Freivogel

Mein Name ist Andrea Freivogel, ich bin 23 Jahre alt und komme aus der Schweiz. Ich gehe in eine Chrischona- Gemeinde und werde diesen Herbst meine Ausbildung zur Krankenschwester abschließen. Nachdem ich bereits als kleines Kind unbedingt nach Rumänien wollte, war ich nun im Mai zum ersten Mal hier. Zu meinen ersten Eindrücken von Rumänien gehörten unter anderem die vielen knallgelben Gasleitungen, welche außerhalb der Häuser verlaufen, die vielen Hunde und Schlaglöcher. Viele weitere Eindrücke erhielt ich dann auf den Patientenbe-suchen mit Friedlinde. Mich beeindruckten ihre Beziehungen zu den Patienten und ich fand es extrem schön zu sehen, welchen guten Ruf Philadelphia hat. Es war für mich sehr spannend, einen Einblick in die verschiedenen Wohnungen zu erhalten und Menschen zu treffen, die teilweise unter sehr einfachen Bedingungen leben. Es hat mich echt beeindruckt, wie sehr sich die Menschen über Friedlindes Besuch freuten und mit welcher Freude sie die Leute unterstützt und ihnen von Jesus erzählt.

Für eine Krankenschwester, die bisher nur Schweizer Spitäler gesehen hat, war auch der Besuch im Krankenhaus für mich sehr spannend. Ich hatte das Gefühl, mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten zu erkennen.

Rückblickend bin ich extrem dankbar für die vielen Eindrücke und den Einblick, den ich in die Arbeit von Philadelphia erhalten habe. Ich werde die Zeit und gerade auch die vielen aufgestellten und zufriedenen Menschen in sehr guter Erinnerung behalten. Die Zeit in Rumänien war für mich aufgrund meiner Ausbildung, aber vor allem auch ganz persönlich, eine sehr wertvolle Erfahrung!

herzliches Danke

Ihr lieben MOT-Rundbriefempfänger, Missionsfreunde und Unterstützer unseres Dienstes!

An dieser Stelle möchten wir euch einmal herzlich danken für eure Treue über die Jahre hinweg, für euer Interesse und Teilnehmen an unserem Ergehen und der Missionsarbeit vor Ort, vor allem aber für eure Gebete, die uns begleiten und den Rücken stärken. Damit habt ihr einen so wichtigen Anteil an diesem Dienst – im Himmel gesammelte Schätze! Vielfältig sind die Kämpfe und Angriffe, denen wir täglich ausgesetzt sind. Die Gefahr, in Arbeit zu versinken, ist groß, weil davon gibt es mehr als genug. Oft angefochten sind unsere Team- und Gebetstreffen und die persönlichen Zeiten der Stille vor Gott. Dabei ist Er doch unsere Kraftquelle und wir brauchen es so dringend, in all den Herausforderungen auf Ihn zu hören. Es ist geistlicher Kampf, worin wir eure Unterstützung dringend brauchen!!

Uns ist bewusst, dass dieser halbjährliche Rundbrief nur einen winzigen Ausschnitt vom tatsächlichen Geschehen hier vor Ort wiedergeben kann. Deshalb: wer gern in kürzeren Abständen informiert sein möchte und Internetzugang hat, kann jederzeit auch unser monatliches Gebetsmail erhalten. Das ermöglicht euch konkret für aktuelle Anliegen zu beten und besser auf dem Laufenden zu sein, was die Arbeit von Philadelphia hier in Rumänien betrifft.

Eine kurze Rückmeldung an folgende E-Mailadresse genügt: friedl.mueller@web.de

Im Herrn verbunden,
mit herzlichen Grüßen Friedlinde Müller

ALLTAG IM HAUSE RUOPP

Eins steht fest, auch wenn im Alltag immer wieder Probleme aufkommen, mit einer Sache haben wir nie Probleme: mit Langeweile, die kommt nie auf.  Nachdem Daniel seine Blinddarmoperation im März gut überstanden hat, liegt nun Benjamin aus gleichem Grund im Krankenhaus. Er hatte schon ein paar Tage Bauchschmerzen. Auf die Frage, warum er trotz dass er krank ist, noch seine Geschwister ärgerte, antwortete er: „Ich bin doch nur im Bauch krank, nicht im Kopf!“ Wir wollen beten, dass alles gut verheilt und er bald wieder fit ist für die Ferien.

Carolin wird nach den Sommerferien in die 3.Klasse gehen. Sie hat eine gute und engagierte Lehrerin, welche den Kindern den Stoff sehr gut beibringt. Daher ist es von Vorteil, dass sie Carolin in fast allen Fächern unterrichtet. Carolin lernt sehr gern und gut Gedichte auswendig. Außerdem kann sie sehr schön Geschichten erzählen. Oft findet man sie auch auf dem Sofa mit einem Buch: sie liest sehr gerne.

Daniel hat jetzt die 4.Klasse in der deutschen Abteilung der Schule in Heltau abgeschlossen. Eigentlich sollte er, wie Benjamin und Naomi, ab der 5.Klasse in das Brukenthalgymnasium in Hermannstadt gehen. Die haben aber niemanden mehr genommen, da die einzigen drei deutschen Klassen wegen Pflichtübernahmen von anderen Schulen schon voll waren. Jetzt wird er wahrscheinlich auf eine andere Schule in Hermannstadt wechseln, wo auch ein Freund von ihm aus der Jungschar hingeht. Sehr schade für Daniel ist, dass sein Freund Micha Guist mit seiner Familie zurück nach Deutschland gezogen ist. Nachdem sie sich letztes Jahr gut befreundet hatten, war es für ihn sehr schön, dass Guists hier in unsere Straße gezogen waren. Sie haben viel zusammen gespielt und gearbeitet und sich immer sehr aneinander gefreut.

Naomi wird nach den Sommerferien in die 6.Klasse gehen. Das erste Schuljahr an der ehemals neuen Schule hat sie gut geschafft. Sie hat dort viele nette Freundinnen gefunden. In einem Wahlpflichtkurs hat sie „Sächsiche Volkstänze“. Nachdem sie das ganze Jahr geübt haben, führten sie am 1.Mai verschiedene Tänze auf. Es war sehr schön, wie sie in Trachten getanzt haben.

Benjamin wird bald auch schon die 8.Klasse besuchen. Ein Schultag mit Benjamin: Frühstück, Tiere füttern, 8.00-8.30 Bibellese, dann eröffnet er mir, dass er nur ganz wenige Hausaufgaben hat und diese heute ganz ganz schnell erledigt, weil er unbedingt noch zusammen mit Micha Guist etwas machen muss. Um 9.00 ruft Micha an: „Hat der Benjamin heute Zeit?“ „Eigentlich noch nicht so…“ Die Hausaufgaben werden in einem Affenzahn gemacht (eine andere Geschwindigkeit kennt Benjamin sowieso nicht). Und bald schon kommt Micha runter und sie werkeln irgendetwas zusammen. Ist ja auch viel interessanter als Mathe oder so….Natürlich waren nur manche Tage so!!! Und es gibt auch die, wo lange und viel gelernt wird. Auch für Benjamin ist es sehr schade, dass Micha weggezogen ist.

Bei Julia gab es ja letztes Jahr ähnliche Schwierigkeiten beim Schulwechsel, als sie nach der 8.Klasse auf die Pädagogikschule gehen wollte. Da ihr ein falscher Prüfungstermin gesagt wurde und sie zu der Prüfung nicht erschien, wollte man sie nicht aufnehmen. Nachher durfte sie die Prüfung doch noch nachholen. Jetzt ist sie sogar die Jahrgangsbeste, zusammen mit ihrer Freundin Hanna Guist. Da Hanna ja auch ein halbes Jahr hier gewohnt hat, sind sie sehr zusammen gewachsen. Es ist wirklich schade für beide. Julia backt und kocht immer noch sehr gerne und als Älteste hilft sie auch schon viel im Haushalt mit. Man kann sich echt auf sie verlassen. Am 14.06. feierten wir ihren 16.Geburtstag. Sie wird immer erwachsener.

Nachdem die Jugendgruppe der deutschen Gemeinde ein Wochenende im Gästehaus übernachtet hatte, bekamen Matthias und Rosina als Dankeschön eine Übernachtung geschenkt. Sie waren in Bazna in einem Hotel, wo es auch Massage, Sauna und Salzbäder gab. Da konnten sie zur Ruhe kommen und über einiges nachdenken. Mitte Mai kamen Waldmann und Rosina Schunn, Rosinas Eltern, für drei Wochen zu Besuch. Das war sehr erstaunlich, da gerade Rosinas Vater Schwierigkeiten mit dem Gehen hat. Dennoch haben sie sich auf den Weg gemacht, ihre alte Heimat, Talmesch, besucht und alte Bekannte getroffen. Für Rosina war es sehr schön ihre Eltern da zu haben. Und für die Kinder war es toll, endlich mal Opa und Oma ganz in der Nähe zu erleben.

Zurzeit blüht ganz viel im Garten und nach und nach werden das Obst und das Gemüse reif. Wir genießen das sehr, auch wenn wir mehr im Garten arbeiten, als dass wir in ihm sitzen. Es ist so schön, nach so langer Zeit wieder viel frisches Obst und Gemüse zu essen. Im Moment ist es sehr heiß, manchmal sogar unerträglich.

Beim Gästehaus geht es auch voran. Es wird im Moment von außen isoliert, drei junge Männer arbeiten daran.

Alle freuen sich schon auf den Urlaub: Es geht für zwei Wochen ans Schwarze Meer. Danach wird Julia für drei Monate zu Tante Lisbeth und Onkel Friedemann nach Deutschland fahren. Dort wird sie mehrere Logopädietermine wöchentlich haben. Bitte betet, dass diese Therapie hilft.

Ab September wird die nächste Lernhelferin, Annette Bauer kommen. Sie stammt aus dem Raum Stuttgart und hat gerade ihr Abitur gemacht. Sie wird auch durch die Organisation Co-Workers International ausgesandt. Wir freuen uns sehr darüber, dass uns wieder jemand unterstützen wird. Die Tatsache, dass sie vier Geschwister hat und dazu auch viele Tiere, bereitet sie schon mal gut auf den Einsatz hier vor . Annette wird mit der Lernhelferin von Kramers zusammen im Gästehaus wohnen.

Unsere Kinder sind dieses Jahr feste mit Haustierzucht beschäftigt. Nachdem unsere Gans hübsche Gänschen ausgebrütet hat, und drei Zwerghennen einige Küken, haben so ziemlich alle Kinder die notwendigen Einzelheiten in Kleintierpflege kennen gelernt. Leider gabs auch Trauern um herzige Entchen, welche Nelly, unser Hofhund futterte oder um Küken, die der Rabe holte. Zurzeit kämpfen wir mit unge-betenen Haustierchen. Carolin wunderte sich letztlich, als ich sie mit dem Läusekamm durchkämmte: „Aber Mutti, müssen die Läuse nicht auch auf ihren Eiern sitzen, damit sie warm bleiben bis sie schlüpfen? “

Euch allen herzliche Grüße

aus dem Hause Ruopp

Erlebnisse einer Lernhelferin

Ich möchte gern einige Erlebnisse aus meiner Aufenthaltszeit als Lernhelferin aufschreiben:

Ein sehr eindrückliches Erlebnis war, dass ich mir das Bein gebrochen habe . Es war aber ein glatter Bruch und so musste ich nicht nach Deutschland zur Behandlung. Mitte März kam der Gips dann ab und jetzt ist mein Fuß auf dem Weg der Besserung. Na ja, wenigstens ist es in der richtigen Familie passiert . Ich wurde gleich mit allerlei nützlichen Sachen aus der Krankenpflege versorgt.

Durch die Operationen bei den Jungen habe ich auch einen Einblick in rumänische Krankenhäuser bekommen und man sieht, dass sie viel weniger finanzielle Möglichkeiten haben. Schlimm ist auch, dass viele der guten Ärzte ins Ausland gehen.

Die Schule hat den Kindern und mir einmal
mehr, einmal weniger Spaß gemacht. Jetzt freuen sich alle über die Ferien.

In der Jungschar in Hermannstadt, wo ich mithelfe, hatten wir die Themenreihe „Berge“: z.B. Berg der Gebote: Sinai, Berg der Versöhnung: Golgatha, Berg der Himmelfahrt: Ölberg. Das war sehr interessant, wie Gott immer wieder Berge in seinem Handeln vorkommen lässt. Ich durfte selber sehr viel lernen. Abgeschlossen haben wir die Themenreihe mit einer Wanderung in die Berge und einem Quiz.

Seit ein paar Wochen machen Julia und ich einmal pro Woche Kinderstunde mit den Nachbarskindern. Sie kommen sowieso oft zum Spielen. Wir lesen eine biblische Geschichte, beten, singen, spielen. An einem Montag durften wir erleben, dass sie nicht nur die Spiele interessieren. Es waren so viele Kinder wie noch nie da. Nach einer Geschichte, wonach wir es nie erwartet hätten, stellten sie viele Fragen: über Himmel und Hölle, Gott und Satan, Sünde usw. Wir erklärten ihnen vieles und sprachen auch darüber, wie man Gottes Kind wird. Das Schöne war, dass sie es selbst wissen wollten und wir es ihnen nicht „aufgedrängt“ haben. Ein Mädchen hat nachher gefragt, ob wir sie mit in die Gemeinde nehmen können und andere fragten, ob wir darüber reden können, wie man als Christ lebt. WOW! Ich war sehr sehr freudig überrascht. Sie öffnen sich so, wenn man Zeit mit ihnen verbringt. Bittet betet für die Kinder. Die meisten sind orthodox und haben manchmal ziemlich verdrehte Vorstellungen. Letztens konnten wir ihnen dann mit dem Evangelimswürfel noch mal alles erklären, wir hoffen, dass sie uns richtig verstanden haben.

Am 10. Juli endet meine Zeit hier. Ich bin sehr,

sehr froh über alles, was ich über Gott, Kindererziehung und in der Küche gelernt habe. Ein großes Dankeschön an euch Ruopps für all die Geduld, Liebe, Fürsorge und für den Einblick in euer Leben.

Liebe Grüße Stefi

Rundbriefe download:

Oktober 2009: Rundbrief 1

Dezember 2009: Rundbrief 2

März 2010: Rundbrief 3

Mai 2010: Rundbrief 4

Infobrief-Rumänien November 2009

Liebe Freunde,

ein afrikanisches Sprichwort sagt: „Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, werden das Angesicht der Erde verändern.“

So erleben wir den Herrn seit wir hier in Rumänien sind. Wir werden von vielen Seiten her unterstützt, unsere Hände werden uns gefüllt, so dass wir immer wieder Armen und Bedürftigen an vielen Orten helfen und Not sowie Herzen verändert werden können.

In diesem Jahr sind einige MITARBEITER weg-gegangen: Damaris Fuchser ging zurück in die Schweiz, Niky und Virginia in Mutterschutz, Natan, unser Sozialassistent hat eine Prediger-stelle im Süden Rumäniens angenommen und Anfang Dezember geht auch Holger mit Familie zurück nach Deutschland. Besonders bei unserem Krankenpflegepersonal ist dadurch eine große Lücke entstanden. Wir beten und erwarten konkret Gottes Hilfe, dass er uns neue Mitarbeiter schenkt.

Georgiana, eine rumänische, gläubige Krankenschwester, Mutter von zwei Kindern, arbeitet seit Oktober 50% bei Philadelphia. Für das Hilfsgüterlager konnten wir Dan T., einen einheimischen Bruder anstellen. Wir sind dankbar für sie, dass sie diesen Dienst tun.

Es ist gut zu wissen, dass Gott die Arbeit von Philadelphia in seiner Hand hält und wir als Mitarbeiter in den oft schwierigen Verhältnissen auf Gottes Hilfe vertrauen dürfen.

Matthias Ruopp

PFLEGEDIENST

So kann auch ich sagen: „Wenn nicht der HERR meine Hilfe wäre…!“ Ich fühle mich als Person privilegiert, im Verein Philadelphia zu arbeiten und meine tägliche Beschäftigung unter Gottes Segen zu entfalten.

Ein Beispiel: ein 43-jähriger Patient mit einem bösartigen Kehlkopftumor – ich habe ihn einige Tage mit Infusionen behandelt, weil er sich sehr schlecht fühlte. Während der Zeit, die ich bei ihm verbrachte, konnte ich ihm den einzigen Weg erklären, auf dem wir in den Himmel gelangen können. Er hat nichts dazu gesagt. Dann wurde er wegen Komplikationen (Blutungen) ins Krankenhaus gebracht. Ich habe gebetet, dass er wieder zu sich kommt und Gott hat es geschenkt. Am Abend fühlte ich mich gedrängt, für ihn zu beten und am nächsten Tag sagte mir seine Frau, dass er gestorben sei. Ich habe fest-gestellt, dass ich diesen Anstoß zum Gebet kurze Zeit vor seinem Tod erhielt. Ich glaube, das war nicht zufällig so und danke Gott dafür.

Eine andere Erfahrung machte ich mit einer Frau. Bevor sie diese Erde verließ, bat sie mich: „Sage mir, was ich machen und was ich sagen soll!“ Wir beteten zusammen und sie akzeptierte, dass sie eine Sünderin ist und nur durch das Opfer Jesu Vergebung hat. Es war eine große Freude für mich, besonders weil sie zuvor für das Evangelium nicht offen war.

Ich habe erlebt, wie Gott bis zum Ende führt, auch die Gläubigen und wie ich ihnen im letzten Kampf durch Lieder und Gebet beistehen konnte. Es war jeweils eine große Ermutigung für die Familie und gleichzeitig ein Denkanstoß für diejenigen Angehörigen, die Gott nicht kennen.

Ich danke dem Herrn für sein Durchtragen und Ihnen für ihre Unterstützung. Nach derartigen Erlebnissen, wie oben geschildert, kam auch Satan mit seinen Angriffen, aber der Sieg war des Herrn, der eingegriffen und mich nicht fallenlassen hat.

Täglich sind wir vielen Gefahren ausgesetzt, aber der Herr Jesus trägt und beschützt uns.

Gott segne all diejenigen, die uns im Gebet und materiell unterstützen! Er soll euch alles, was ihr gebt, vielfältig zurückerstatten! Es ist ein großer Segen für uns.

Tausend Dank Estera Taranu

Seit 2 Jahren ist Rumänien nun schon EU-Land, was ja in mancher Hinsicht durchaus positive Auswirkungen hat. Im Gesundheitswesen jedoch scheint es noch kaum eine Annäherung an die sogenannten EU-Standarts zu geben.

Von Freunden aus Deutschland erreichen uns immer wieder verwunderte Anfragen, wieso sich manche Patienten z.B. eine notwendige Operation nicht leisten können, obwohl sie doch krankenversichert sind. Das gesamte Versicherungssystem ist leider ziemlich undurchsichtig und auch die einheimischen Arbeitnehmer fragen sich zu Recht, wo ihre Versicherungsbeiträge tatsächlich landen, denn die Krankenkasse bringt vergleichsweise nur geringe Leistungen.

Ein Aufenthalt in der Städtischen Klinik z.B. ist kostenlos, ebenso ein Besuch beim Hausarzt oder beim Facharzt, sofern man eine Überweisung hat und es kein Privatarzt ist. Zuzahlungen zu Medikamenten sind abhängig vom Einkommen, Kinder erhalten sie gratis.

Trotzdem gibt es immer wieder Notleidende, die sozusagen durch alle Maschen fallen.


Vasile, ein Patient, der seit ca. 2 Jahren von uns besucht wird, hat aufgrund einer unzureichend behandelten Thrombose während seiner Armeezeit vor 20 Jahren ein schlimmes, offenes Bein. Dies hat sein ganzes Leben geprägt. Obwohl er sehr fleißig ist, eigene Landwirtschaft hat, Haus, Hof und seinen alten Vater rührend versorgt, konnte er keine feste Arbeit annehmen, hatte demzufolge kein geregeltes Einkommen und auch keine Versicherung. Erst jetzt hat man ihm eine Art Krankenrente von monatlich 50,- Euro bewilligt, damit ist er auch gesetzlich krankenversichert. Das ermöglicht ihm endlich auch ärztliche Behandlung. Da sich sein Bein in letzter Zeit zusehens verschlechtert hatte und die Schmerzen ihn fast wahnsinnig machten, erwog er die verschiedensten Möglichkeiten. In einer Zeitung hatte er eine Annonce von einem Spezialisten für Gefäßkrankheiten entdeckt und dazu einen Kommentar von einem erfolgreich behandelten Patienten, den dieser geheilt und somit vor einer Amputation bewahrt hatte. Voller Hoffnung ging Vasile in diese private Praxis, wo er für Arztkonsultation und Verbandwechsel 50,- Euro bezahlen musste und man ihm sagte, er müsse zweimal pro Woche wiederkommen, mindestens 10x – zum gleichen Preis. Für ihn unbezahlbar. Jetzt ist er bei einer Ärztin in Behandlung, die ihm zu einer Gefäßoperation rät. Der finanzielle Aufwand für Operationen ist abhängig vom jeweiligen Arzt, sehr variabel und kann Hunderte von Euro betragen. Für Implantate, wie Herzklappen, Prothesen etc. gibt es gewisse Festpreise. Darüber hinaus bezahlt man aber die Chirurgen, Anästhesisten und sonstiges Personal. Manche Ärzte verlangen ganz unverblümt 200, 300 oder noch mehr Euro. Andernfalls richtet man sich ungefähr danach, was andere Patienten gegeben haben. Wie gesagt, das ganze System ist sehr undurchschaubar, nicht nur für uns Ausländer. Es ist die Rede von Gesetzesänderungen ab Januar, bevorstehende Reformen sind natürlich
abhängig vom Ausgang der Präsidentschafts-wahlen Ende diesen Monats. Bitte betet, dass dabei Gottes Wille geschieht und es dadurch hier im Land Veränderungen zum Guten gibt.

Wir sind dankbar für alle finanziellen Mittel, womit wir in speziellen Notsituationen, wie eben auch bei Operationen konkret helfen können. Wem es ein Anliegen ist, dafür zu investieren, kann gern seine Spenden mit dem Vermerk „Notfond“ versehen. Danke für all eure Unterstützung!

Herzlichst Friedlinde Müller

FAMILIE RUOPP


Sicherlich warten einige schon auf eine schriftliche Nachricht von uns, berechtigt. Der letzte Rundbrief war nach Ostern und nun ist schon bald Weihnachten. Stunden, Tage, Wochen, Monate, sie rasen vorbei. Letztens sagte Benjamin entsetzt, als er seine Schultasche packte: „Ist heute schon wieder Freitag?! Es war doch erst grad…“ Das unsere Kinder das auch schon spüren und äußern, erschrak mich kurz. Dann musste ich an meine Kindheit denken, als meine Tante von Deutschland einen Brief schrieb: „Hier gibt es sehr viel Stress…“, dachten wir, das sei etwas Gutes zum Essen, gut, dass es davon sehr viel gibt. Das Wort „Stress“ war für uns ein Fremdwort. Jetzt wissen wir nicht mehr, wie wir es loswerden, ihm vorbeugen, mit umgehen können. Trotz vielen Anforderungen sehnt sich im Inneren doch jeder nach Ruhe, Frieden, Stille, Zufriedenheit, einfach Zeit…

Gott hat die Zeit geschaffen, von Eile sprach er nicht, die haben nur wir Menschen und reden stolz von Pflicht.

Zeit ist Gnade, ist Gnade zum Leben…“

Mit diesem früheren Jugendlied möchte ich unseren Blick auf Gott lenken, von dem wir Hilfe erwarten können im Umgang mit der Zeit, die er einem jeden von uns schenkt.

Nach den langen Sommerferien ist bei uns nun wieder ein voller, aber geregelter Alltag eingekehrt. Das ist gut so für uns alle. Im letzten Rundbrief erwähnte ich schon, dass Stefi Achenbach als Lernhelferin zu uns kommt. Im April lächelt sie auf dem Foto von Uganda und jetzt strahlt sie auf der „Rumänien- Seite“ ?.

Sie wird selber ihre ersten Eindrücke aufschreiben, wir sind Gott von ganzem Herzen dankbar für sie. Sie ist eine kräftige Unterstützung für mich, wirkt mit ihrer fröhlichen, gelassenen Art sehr gut auf die Kinder ein. Sie hat inzwischen schon gemerkt, dass ein wenig Strenge mit Konsequenzen für beide Seiten hilfreicher ist. Zu ihrer Hilfe haben wir ein Bewertungsbüchlein mit roten (Belohnung) und schwarzen (Strafe) Sternen eingeführt. So kann sie Pünktlichkeit, respektvolles Benehmen, Heftführung und Schulsachen aufräumen konkret im Griff halten und dadurch klare Grenzen aufzeigen. Zur Belohnung gibt´s einmal eine Haribokirsche, einen Aufkleber, Bleistift oder es gibt eine Arbeitsstrafe wie Klo putzen, Treppenhaus wischen oder den Hof alleine kehren. So wird allen zum Guten verholfen!! ?

Julia ist seit September in der 9.Klasse. Sie ist jetzt auf dem Pädagogischen Lyzeum, wo sie das Abitur macht und als begleitenden Beruf Erzieherin lernt. Hier in Rumänien könnte sie damit im Kindergarten arbeiten (wo sie jetzt schon drei Stunden pro Woche ein Praktikum macht) oder aber weiter studieren für´s Lehramt. Es gefällt ihr sehr gut, sie ist zusammen mit Hanna Guist in der Klasse, eine Missionarstocher von Mediasch, welche zur Zeit bei uns im Quartier wohnt. Das ist für beide eine schöne Freundschaft. Freitags gehen sie zusammen mit Stefi zum Jugendkreis von unserer deutschen Gemeinde, wo sie für ihr Alter entsprechende geistliche Gemeinschaft pflegen und genießen.

Benjamin ist ein Top-Junge, der uns alle mit seiner lebhaften, energievollen Art ganz schön auf Trab hält. Nachdem er morgens Hühner, Gänse und Enten aus dem Stall raus lässt, füttert und tränkt, macht er mit Stefi oder mir Bibelzeit. Als er letztens in seinem Andachts-buch „Tägliche Entdeckungen“ drei Gaben auf-schreiben sollte, die Gott ihm gegeben hat, kam es wie aus der Pistole geschossen: 1. denken wie zwei Köpfe, 2. Klavier spielen, 3. schnell sein. In der Schule kommt er gut voran, außer dass ihm manchmal langweilig ist, wahrscheinlich eine Nebenwirkung seiner Teeny- Lernfaulheit. Dafür arbeitet er viel lieber mit mir im Garten, bäckt gerne Pfannkuchen, hilft Matthias beim Hof pflastern oder spielt gern Fußball.

Naomi geht seit September auch nach Hermannstadt ins Brukentalgymnasium in die 5.Klasse. Julia und Benjamin haben ihr mit dem Namen RUOPP den Weg geebnet, doch mit dem Bus muss sie selber fahren, was ihr am Anfang recht Schwierigkeiten bereitete. Da der Unterricht von 14.00 – 19.00 geht, ist es auf dem Heimweg schon dunkel und nicht immer so ungefährlich. Gut, dass sie ihren „großen“ Bruder zur Seite hat! (Wenn er sie nur nicht so gerne ärgern würde.) Naomi lernt zusammen mit Carolin Geige spielen. Wir freuen uns mit ihr über jeden Fortschritt. Auch hat sie sehr viele Freundinnen, so dass die Zeit am Wochenende fast nicht ausreicht für alle so schööönen Mädchentreffs.

Daniel, der ruhige, ausgeglichene Pol in der Geschwisterschar, ist ein ganz strammer Junge geworden. Er geht hier in Heltau in die 4.Klasse, hat zur Zeit eine gute Lehrerin, die ihm Anerkennung schenkt und auch die guten Seiten seiner langsamen Art sieht. Sie hebt bewusst seine Stärken hervor, was für sein Selbstbild zurzeit sehr wichtig ist. Er macht sehr gewissenhaft seine Hausaufgaben, übt fleißig (nicht immer freiwillig) mit Stefi Klavier und geht seit diesem Jahr zur Jungschar. Dort ist er der beste „Bibelvers-auswendig-Könner“. Wenn er mal bei seinen Freunden Boas und Jonas in Kreisch war, flammt seine Begeisterung für Pferde wieder auf. Was er einmal werden will, steht fest: Als seine Lehrerin die Kinder zum Lernen ermahnte und behauptete: „Wer lernt, sitzt einmal im Büro, wer nicht lernt – kehrt einmal das Büro.“, wehrte er sich vehement: „Ich kehre einmal im Stall, dann muss ich aber jetzt auch nicht mehr lernen.“

Carolin, unser einstmaliges Sorgenkind, entwickelt stetig weiter ihr gesundes Selbstbewusstsein und Eigenwillen… „Warum bin gerade ich die Kleinste, ich will nicht die Letzte sein!“ Sie tröstet sich dann mit ihrer Patentante Lisbeth, meine jüngste Schwester, die den selben Status in der Familie hatte. Sie ist sehr anhänglich an mich, will immer neben Mama sitzen und ich lese ihr noch gerne Kinderbücher vor. Schule fällt ihr nicht schwer, sie liebt und schätzt ihre Lehrerin über alles. Diese versteht es sehr gut, auf die Kinder einzugehen und mit guten Methoden spielerisch Fachliches zu vermitteln. Bei der letzten Untersuchung im Sommer bestätigte sich bei ihr ein Hörschaden als zurückgebliebene Komplikation von der Chemo. Deshalb benötigt sie ein Hörgerät.

Wir haben viel Grund zu danken für Gottes Hilfe, die wir täglich erleben.

In Liebe grüßen euch herzlich

Matthias und Rosina mit Julia, Benjamin, Naomi, Daniel und Carolin

Hallo! Ich heiße Stefi Achenbach und komme aus Haiger/ Hessen. Ich habe gerade das Abitur gemacht und bevor ich „weiterlerne“, bin ich jetzt für 10 Monate hier bei Ruopps. Hier lerne ich aber auch sehr viel von Rosina in der Küche und im Garten, ich lerne durch dreispurige Kreisverkehre zu fahren, Kartoffeln zu ernten, die rumänische Schreibschrift und die lateinische Notenleiter.

Mein normaler Alltag sieht so aus: Morgens lesen wir zuerst in der Bibel. Einer von Naomi und Benjamin mit mir und einer mit Rosina. Danach machen sie ihre Hausaufgaben und üben für Arbeiten. Dabei helfe ich ihnen dann.

Um die Mittagszeit helfe ich in der Küche und im Haushalt. Nachmittags helfe ich dann Carolin und/ oder Daniel bei den Hausaufgaben. Mit Daniel übe ich Klavier und fahre mit ihm zum Klavierunterricht. Mit Julia lerne ich Englisch. Samstag bin ich dann mit in der Jungschar in Hermannstadt. So sieht mein normaler Alltag aus, aber er kann auch so anfangen….

– dass ich morgens zwei Eier von den Hühnern bekomme, die Benjamin rausgelassen hat,

– dass ich vor der Stillen Zeit einen schön verpackten Käse geschenkt bekomme

– oder dass wir morgens um 8.00 die Trauben einsammeln, bevor die Wespen kommen.

Also ich darf hier viel erleben. Ich durfte schon bei einem Hilfstransport nach Oltenien dabei sein: Es war wirklich erstaunlich, was für ein Wunder das für die Menschen war, die ein Krankenbett bekommen haben, was in Deutschland normal gewesen wäre.

Es ist gut zu erleben, dass nicht alles selbstverständlich ist, was man in Deutschland so einfach kaufen oder bekommen kann.

Ein anderer Hilfstransport, wo ich mit dabei sein konnte, war für ein Zigeunerdorf in den Bergen. Die Hütten waren baufällig, überall war Durcheinander, Dreck und Stofffetzen. Eine hochschwangere Frau wusch ihre Wäsche im Bach und die Kinder liefen alle leicht bekleidet herum, dabei war es gerade so kalt geworden. Ein Mann zeigte uns stolz sein Haus. Es bestand aus einem Zimmer und die Luft war stickig. Eins seiner Kinder lag dick verpackt auf dem Bett mit einem Tuch bedeckt, damit die vielen Fliegen sich nicht auf es setzen. Du schaust in die stolzen Gesichter und fragst dich, was soll ich jetzt sagen: „Schönes Haus.“ und innerlich denken, wie gut, dass ich nicht hier wohne. Ich überlege: Wovon leben diese Menschen? Sind sie so zufrieden?

Einmal habe ich während einem Familientreffen mit ein paar Mädels Karten gebastelt: Ich hatte nur gelbes Papier für die Karten und die gemusterten Papiere zum Gestalten waren alle grün. Aber die Mädels waren so begeistert! Das hat mich erstaunt und auch beschämt, wie verwöhnt ich doch von Deutschland bin, wo es so viel von allem gibt.

Immer wieder bin ich dankbar, dass noch nichts auf der Straße passiert ist, gerade wenn ich Kids im Auto habe!!! Und ich bin dankbar, dass ich Gott immer wieder bitten darf, richtig mit den Kids umzugehen.

Liebe Grüße Stefi

Infobrief-Rumänien April 2009

Liebe Missionsfreunde,

gerne möchte ich euch einen kurzen Einblick in unsere Missionsarbeit geben. Wir sind dankbar, dass wir die Hauskrankenpflege intensiv weiter praktizieren und somit vielen Menschen Unterstützung anbieten können. Nach wie vor ist der Verein Philadelphia für viele Bedürftige, welche durch Krankheit oder Unfall in große Not geraten sind, eine Hilfe, sowohl finanziell, materiell als auch seelsorgerlich. Z.B. kam an einem Morgen ein altes Mütterchen, klein und schmächtig, in unsere Sprechstunde. Sie weinte, dass ihr einziger Sohn, den sie alleine aufgezogen hat, im Spital liegt und nach einer Hirnoperation nun nach Hause geschickt wird. Sie war total überfordert mit der Situation. Sie hat außer ihrer Schwester, die auch schon über siebzig ist, keine andere Hilfe. Wir versuchten, sie mit verschiedenen Pflegematerialien zu unter-stützen. Das Beste war jedoch, dass unser Sozialarbeiter einen Platz im Lucasspital in Laslea (ca.100 km von uns) bekam, wo der junge Mann erfolgreich rehabilitiert werden konnte. Als ich ihn nach 8 Wochen dort abholte, weinte die Mutter wieder. Doch diesmal vor Freude, denn sie hätte nicht gedacht, ihn je wieder auf eigenen Beinen gehen zu sehen. An der Dankbarkeit dieser Frau möchte ich euch teilhaben lassen.

Auch mit Hilfsgütern sind wir immer wieder im Land unterwegs, z.B. in der Nähe von Dragasan, wo wir ein Behindertenheim mit Kleidern und Pflegeartikeln unterstützen konnten. Wir können helfen, weil ihr uns die Hände füllt und Gott uns zeigt, was dran ist. So erfüllen wir gemeinsam unseren Auftrag.

Matthias Ruopp

Pflegedienst: Ich danke Gott für seine Hilfe an jedem Tag. Nur Er gibt uns die Kraft, alle Probleme zu überwinden. Wir brauchen ihn für alles, was wir tun und besonders benötigen wir seine Hilfe im Kontakt zu den Patienten. Viele von ihnen leiden an unheilbaren Krankheiten und wissen das nicht. Uns fällt es schwer damit umzugehen, weil wir wissen, dass wir es ihnen schuldig sind zu sagen, dass das Leben kurz ist und man sich mit Gott versöhnen muss. Das Beste wäre, wenn die Kranken wüssten, dass sie nicht mehr lange zu leben haben und dass sie sich ernsthaft mit dem Problem ihrer Seele auseinandersetzen sollten. Wir brauchen Unter-stützung im Gebet um zu wissen, wie wir uns diesen Menschen nähern können und auch wir beten, dass Gott uns zu seiner Ehre gebraucht.

Kürzlich hatte ich in Cristian eine Patientin, Gheorghica M. mit Lungenkrebs. Sie hat es sehr spät erfahren und man konnte nichts mehr machen. Sie hatte niemanden, der ihr Infusionen hätte verabreichen können. Sie war sehr schwach und konnte nicht mehr essen. Ich fühlte mich in letzter Zeit aufgrund meiner Schwanger-schaft sehr schlecht und hätte zuhause bleiben müssen. Aber es ließ mir keine Ruhe zu wissen, dass diese Frau leidet und ich ihr helfen könnte. Ich dachte, ich muss alles tun was ich kann, auch wenn es mir selbst nicht gut geht. Wenn ich an ihrer Stelle wäre und niemand würde sich um mich kümmern? Wie können wir von unseren Nächsten Hilfe erwarten, wenn wir selbst nicht bereit sind Opfer zu bringen, wenn andere uns brauchen? Ich bin beruhigt, dass der Patientin bis zum letzten Augenblick geholfen werden konnte.

Ein anderer Krebspatient ist Herr Costica D. Er ist sehr schwach, aber das Schlimmste ist, dass er Gott nicht kennt. Wir beten, dass er diese Erde nicht verlassen möge, bevor er sich mit dem Herrn versöhnt hat.

Ich bitte den Herrn, dass auch jetzt, wenn ich im Mutterschutzurlaub zuhause bleiben werde, ich ein Licht in meinem Hause bin. Virginia Morariu

Familie Ruopp: Ganz herzlich grüßen wir euch heute aus dem schönen, sonnigen Frühling in Heltau. Die Osterferien haben wir genossen, es tat gut auszuruhen, bevor der Endspurt für dieses Schuljahr angesagt ist. Obwohl wir zu Beginn des Schuljahres Gott sehr um eine Lernhilfe gebeten hatten, fand sich leider keine. Doch rückblickend können wir sagen: Gott hat anders auf unsere Erwartungen geantwortet und doch zu unserem Besten. Wir lernen, gerade in den Heraus-forderungen des Alltags von seiner Hilfe abhängig zu bleiben und unser Bestes zu geben. Ein Geschenk des Himmels ist Frau Buerthmes. Sie ist Mathelehrerin in Rente, eine deutsche, ledige, gläubige Frau und wohnt hier in Heltau. Dreimal pro Woche kommt sie zu uns und hilft allen Kindern bei den Mathehausaufgaben, erklärt geduldig und liebevoll wo sie etwas nicht verstehen. Als Dankeschön darf sie mal bei uns duschen, Wäsche waschen und auch mal mit zu Mittag essen. In Englisch helfen sich die Kinder teilweise gegenseitig. Die Großen kommen ziemlich gut mit und lernen immer selbständiger im Brukenthal-Gymnasium. Bei den restlichen Hausaufgaben springe ich dann ein und korrigiere, helfe, frage ab oder reiße auch mal ein Blatt wieder aus. Der Vormittag ist sehr gefüllt. Nachdem Carolin und Daniel zur Schule gegangen sind, springen Julia, Benjamin und Naomi aus ihren Federn. Viel zu schnell ist es Mittag, wenn man zwischen Hausaufgaben, Instrumente üben, Tiere füttern, Zimmer aufräumen usw. noch die „alters-geschlechts-spezifischen Konflikte und Späßle“ einberechnet. Ruhe im Haus gibt’s nur wenn alle schlafen! Doch das ist ja ein gesundes Zeichen, sagen die Weisen. Und wir sind dankbar für jeden Tag, an dem Gott uns als Eltern die nötige Liebe, Spannkraft und Geduld schenkt.

Für das nächste Schuljahr hat Gott gnädig vorgesorgt. Stefanie Achenbach wird als Lernhelferin über Co-Workers International zu uns kommen. Das ist eine Mission, die junge Christen zu weltweiten Kurzzeiteinsätzen vermittelt, zur Unterstützung der Langzeit-missionare. Wir freuen uns sehr auf sie, da wir sie, ihre Eltern und die aussendende Gemeinde Haiger-Steinbach persönlich kennen. Das wird für mich als Mutter bestimmt eine enorme Entlastung sein. In diesem Jahr habe ich in vielem Abstriche gemacht und die Grenzen der Belastbarkeit sehr gespürt. Das Leben drum herum ist oft so intensiv und herausfordernd. Doch das wird vielen von euch nicht anders gehen. Wir können als Familie von Herzen sagen, wir sind sehr gerne hier in Rumänien in der Mission. Wir erleben unseren treuen Herrn, wie Er durchhilft und uns überreich beschenkt. Das möchten wir hiermit mal ganz persönlich sagen! Danke an jeden von euch, der an uns denkt, besonders regelmäßig Fürbitte für uns als Familie tut. Der Herr erhört eure Gebete, wir haben sie sehr nötig. Danke auch für alle Aufmerksamkeiten, Päckchen, gute, leckere Sachen, danke für alle Kinderkleider und –schuhe, die wir persönlich erhalten. Wir staunen oft mit unseren Kindern, wie alles so passt und hübsch und wertvoll ist. Ich weiß es sehr zu schätzen, diese Art der Fürsorge ist für uns eine große Entlastung. Und wir können noch weiterschenken an die Freunde unserer Kinder.

Schöne Momente sind für mich die regelmäßigen Teamtreffen. Jeden 17. des Monats treffen wir uns zum Gebet, Gemeinschaft, Singen. Dank der

tollen Küche und des Aufenthaltsraumes in Cristian gibt es dort oft ein leckeres Essen und Kaffee mit Kuchen. Unter den Mitarbeitern zu sein macht mir Freude, einfach zuzuhören, wenn sie von ihren schönen, aber auch schwierigen Erfahrungen des oft kräfteraubenden Dienstes berichten. Ich nehme gerne Teil auch an ihrem persönlichen Leben, wir tauschen über Freuden und Sorgen unseres Privatlebens aus und beten füreinander.

Soweit meine Zeit reicht, bin ich froh aus dem Haus zu kommen und Kontakte zu pflegen. Anfang des Jahres wurde ich von einer jungen, schwerkranken Mutter eines Klassenkollegen von Julia gerufen, sie wollte gerne mit mir sprechen. Ich erschrak, als ich sie sah, war aber froh, dass ich sofort Zeit gefunden hatte vorbeizuschauen. Ich hatte ein sehr gutes, offenes Gespräch mit ihr. Sie lehnte sich an meine Schulter und wollte nur noch sterben. Auf meine Frage, ob sie bereit sei Jesus zu begegnen, sagte sie nur: “Ich weiß nicht sicher.“ Das ist leider bei vielen Leuten, die regelmäßig zur evangelischen Kirche gehen so, die Wiedergeburt und Heilsgewissheit fehlt ihnen. Sie hoffen, doch zum Schluss haben sie keine Sicherheit noch Frieden. Ganz klar konnte ich ihr die Botschaft des erlösenden Evangeliums sagen. Als ich ihr aus der Bibel vorlas, richtete sie sich trotz starker Schmerzen auf. Ich konnte ihr ein Übergabegebet vorbeten. Eine Woche später war ihre Beerdigung. Bei der Wache kam ich mit ihrer Mutter und ihrem Mann sehr gut ins Gespräch. Das sind für mich hier in unserer Stadt offene Türen den Menschen zu begegnen. Oft werde ich gerufen bei Beerdigungen mitzu- singen, es sind nur noch wenige Sachsen, die das sonst tun. Seit Beginn des Jahres gehe ich nun regelmäßig zum Kirchenchor hier im Ort. So mische ich mich bewusst unter die Leute um ihnen nahe zu sein, Beziehung zu leben, als Zeugnis für ein Leben in Jesu Nachfolge. Und selber genieße ich es sächsisch zu reden. Gott hat seine Wege, wir dürfen auf ihn hören und gehorsam seinen Spuren folgen.

Seid für heute Gott befohlen, wir bleiben im Gebet verbunden! Viele liebe Grüße von Rosina & Matthias mit Julia, Benjamin, Naomi, Daniel und Carolin Ruopp

Infobrief-Rumänien Sept.2008

Patientenbesuche

Wir danken Gott für die Arbeit, die wir tun und beten, dass Er uns helfen möge, sie nach seinem Willen zu tun. Neben den medizinischen Diensten, die wir durchführen, bringen wir auch Freude in die Häuser der Menschen, indem wir dort ein wenig mit ihnen zusammen sind. Die Patienten spüren, dass die medizinische Versorgung nicht nur so gemacht wird, damit sie eben erledigt ist, sondern mit dem Herzen.

Iordache Luidmila ist eine 82-jährige Patientin, welche sehr schlimm von einem Hund gebissen wurde. Sie war eine Zeit im Krankenhaus und als sie nach Hause kam, gingen wir sie verbinden. Sie ist eine besondere Frau. Sie lebt allein und es ist schwierig genug für sie zurechtzukommen. Sie hat einen Sohn, mit dem es jedoch einige Probleme gibt. Er besucht sie zwar, kann ihr aber nicht viel helfen. Diese Frau wundert sich jedes Mal, wieso einige junge Mädchen ihre Zeit verschwenden mit einer alten Frau wie sie. Sie sagte, dass nur Gott uns zu ihr geschickt hat. Ich erwiderte: „Sehen Sie, Gott hat Ihnen zuvor einen Hund geschickt und danach uns. Gott hat einen Plan mit Ihnen und Er wusste, dass wir so einander treffen würden.“ Diese Frau hat von uns ein Radio geliehen bekommen und hört mit großer Freude den Evangeliumsrundfunk. Eines Tages sagte ich ihr ein Gedicht und am Ende meinte sie: „Weißt du, ich habe umsonst gelebt. Ich wusste nicht, wie man sich an dem freut, was Gott für uns geschaffen hat.“ Lasst uns für sie beten, dass sie den Herrn Jesus in ihr Herz aufnimmt und gerettet wird, was sie so nötig braucht.

Unsere Arbeit ist nicht immer einfach für uns, täglich nur Leiden und viele sterbende Menschen zu sehen. Aber wir wissen, dass Gott uns gebrauchen möchte und sind froh, dass die Menschen sehr dankbar sind für das, was wir tun und bitten, dass es zu Gottes Ehre sein möge.

Sommerlager

So sehr ich meine Arbeit als Krankenschwester im Pflegedienst liebe, mag ich doch auch die Abwechslung. Die bringt der Sommer in vielfältiger Weise mit sich. Sowohl durch liebe Freunde, Verwandtenbesuche und Missionsgäste, für manchen in Form einer Urlaubsreise, speziell aber durch die Kinderfrei-zeiten, wobei einige unserer Mitarbeiter im Einsatz waren. Ich half mit im „RuLa“ (Rumänienlager). Von einer Gruppe junger Leute des CVJM Hülben für Kinder in Rumänien iniziiert, hat es bereits 5-jährige Tradition – in diesem Jahr zum 2. Mal in Zusammenarbeit mit AMEC, der rumänischen Kinderevangelisations-bewegung. Knapp 60 Kinder aus verschiedenen Dörfern waren dabei. Diesmal war es kein Zeltlager wie bisher, sondern eher „Matratzen-lager“ in einer kinderfreundlichen Pension, landschaftlich ganz wunderschön gelegen (Nähe Brasov). Gemütlich eingerichtete Zimmer, z.T. sogar mit Nasszelle ließen uns anfangs bangen, wie die Kinder vom Lande wohl damit zurecht kommen würden. Tatsächlich waren einige dabei, die nicht wussten, wie man Toilette oder Dusche benutzt. Außerdem haben wir aus gegebenem Anlass bei der Ankunft alle Kinder auf „ungebetene Gäste“ kontrolliert und mussten über die Hälfte mit Läusemittel waschen, womit wir einige Stunden beschäftigt waren. Aber dann haben sich alle recht wohl gefühlt, unter den Kindern ging es wesentlich friedlicher zu als in den vergangenen Jahren. Im Laufe der Woche ist auch das rumänisch-deutsche Mitarbeiterteam recht gut zusammen gewachsen.

Die biblischen Lektionen hatten das Buch Esther zum Thema und es war spannend zu sehen, wie viele Parallelen man von dieser Erzählung aus dem Alten Testament zu unserem heutigen Leben als Christen ziehen kann.

Mitten in der Woche gab es ein prägendes Ereignis. Apolo, der rumän. AMEC-Team-Leiter bekam von Gott aufs Herz gelegt, die Kinder am Abend zu einer Entscheidung für Jesus herauszufordern. Von dem Moment an ging es ihm gesundheitlich sehr schlecht. Beim abendlichen Programm stand er schweißgebadet vor den Kindern, begann ihnen das Evangelium zu erklären und musste nochmals den Raum verlassen, um sich zu übergeben. Einige der Mitarbeiter beteten für ihn, er konnte seine Ausführungen fortsetzen und beim anschließenden Gebet haben einige Kinder Jesus in ihr Herz aufgenommen. Uns ist ganz neu bewusst geworden, dass wir mitten im geistlichen Kampffeld stehen. Solange wir den Kindern nur von Jesus erzählen, hat Satan nicht viel dagegen. Aber wenn es ernst wird und um Herrschaftswechsel geht, versucht er das zu verhindern. Die deutschen Mitarbeiter erinnerten sich, dass es bisher in jedem Jahr an dem entscheidenden Abend irgendeinen Zwischenfall gab. Aber auch diesmal hat Gott sich als der Stärkere erwiesen – Ihm sei Lob und Ehre!!!

Praktikantin Lisa

Im Rahmen meines frei-willigen Einsatzes in Rumänien hatte ich in diesem Sommer das Glück, einige Tage in Heltau zu Gast zu sein und die Arbeit von Philadelphia kennen zu lernen. Da ich nun, nach meiner Rückkehr in Deutschland anfange Medizin zu studieren, hatte mir meine Gastfamilie diesen „Praktikumsplatz“ vermittelt.

Für mich als Deutsche, die nach 6 Monaten Aufenthalt in Rumänien doch schon etwas mit den lokalen Gegebenheiten vertraut war, war es hoch interessant zu sehen, wie häusliche Pflege und soziale Hilfe funktionieren kann. Es war sehr aufschlussreich, Friedlinde bei ihren täglichen Wegen zu den Patienten zu begleiten. Zum Teil war ich doch etwas schockiert von großen Beinwunden oder den hygienischen Verhältnissen in den Häusern. Da bewundere ich die Mitarbeiter von Philadelphia für ihre Fähigkeit so etwas regelmäßig zu verarbeiten. Aber noch viel schlimmer empfand ich die Praktiken des rumänischen Gesundheitswesens. So bekam ich zum Beispiel mit, wie herablassend ein Patient bei einer Kontrolluntersuchung behandelt wurde und ich war schockiert zu erfahren, dass Todkranke meist nicht von den Ärzten über ihren Zustand aufgeklärt werden, sondern im Glauben, sie würden gesund, zuhause sitzen und sich wundern, warum es ihnen so schlecht geht. Darüber habe ich mir noch sehr lange Gedanken gemacht und mich empört.

Aber die meiste Zeit hatte ich viel Freude daran, diese vielen, völlig unterschiedlichen Menschen ein bisschen kennen zu lernen und mit ihnen zu erzählen. Die Spanne zwischen deprimierter Tatenlosigkeit und Kämpfen um jeden Fortschritt sind so groß. Da tut es gut, wenn man spürt, dass bei einigen die Botschaft Jesu Mut und Kraft bringt. Auch habe ich dort viele rumänische Familien gesehen, während ich zuvor lediglich Kontakt mit Sachsen hatte.

Für mich war es besonders interessant, wie man den Menschen auch mit begrenzten Mitteln helfen kann und ich war überglücklich, dass ich auch hin und wieder einen Blut-druck messen oder einen Verband wechseln konnte. Insgesamt war es eine ganz tolle, bewegende Zeit, aus der ich viel mitgenommen habe und die ich nicht hätte missen wollen.

Familie Ruopp

Tatsächlich ist schon wieder ein halbes Jahr vergangen seit unserem letzten Rundbrief. Wenn mal jemand nachfragt, wann denn der nächste erscheint, klingelt das schlechte Gewissen – aber die Nachfrage tut auch gut. Dann wissen wir, dass man uns nicht vergessen hat und an uns denkt. Vielen Dank an jeden persönlich, wir haben eure treue Fürbitte sehr nötig!! Wir erleben im Dienst und in der Familie immer wieder Anfechtungen, Kämpfe und Entmutigungen. Gerade in solchen Situationen hilft uns euer Gebet, Satan zu besiegen und den Blick wieder frei zu bekommen für den Sieg und die Kraft Gottes.
Ende Februar konnte ich Matthias und zwei verantwortliche Brüder von „Christen helfen Christen“ für 5 Tage begleiten. Wir besuchten unsere Außenstellen in Galati und Suceava. Es war für mich sehr bereichernd dabei zu sein (unsere Kinder waren zu Hause gut betreut) und ich merkte, wie gerne ich auch solche alten, kranken, einsamen Leute besuche. Mein Herz schlägt für diesen Dienst, doch der Alltag lässt mir sehr wenig Freiraum dafür. Ich bin froh, dass ich diese Spannung zwischen dem Gefordertsein als Mutter und im Dienst vor Ort Gott abgeben darf. Er kennt meine Wünsche und auch meine begrenzten Kräfte. Ich hoffe, dass ich das, was Gott von mir erwartet, auch erkenne und gehorsam tun kann. Dann wird Er auch für alles andere sorgen.
Für das neue Schuljahr haben wir bei Co-Workers eine Stelle für Lernhelfer eingerichtet bekommen, leider hat sich bisher kein Kandidat gefunden. Wir haben immer wieder dafür gebetet und glauben, dass Gott sich darum kümmert. Wir möchten es so annehmen und Ihm vertrauen, dass Er mir ausreichend Kraft und Hilfe schenkt, unsere Kinder bei den Hausaufgaben zu unterstützen. Schwierig wird es mit den English – Homeworks. Ab diesem Herbst haben wir nun 5 Schulkinder, da unsere Carolin eingeschult wird. Sie hatte im Juli in Stuttgart ihre Kontroll-untersuchung und wir sind froh, dass der Arzt jetzt nach 5 Jahren wirklich zuversichtlich für ihre Gesundheit ist. Sie hat sich zum ersten Mal bewusst gewehrt, alles hinterfragt: wozu denn „einschlafen müssen“ und Blut abnehmen und ins Krankenhaus, sie sei doch gar nicht krank. Das war für uns etwas schwieriger, aber auch ein Zeichen normaler Entwicklung.
Innerhalb von 5 Tagen in Deutschland haben wir sehr viel erlebt und erledigt. 2 Tage bei Matthias‘ Eltern auf der Alb waren für unsere Kinder gleich Anlass, den Urlaub für nächstes Jahr im Garten in Bühlenhausen im Wohnwagen zu planen. Es war schön Träuble zu zupfen, Fahrradtouren zu machen, sich auf dem Spielplatz aus zu toben, mit den Großeltern zum Erntestündle zu gehen. Nachdem wir in einem Garten bei Holzgerlingen ein gemütliches Picknick mit 3 meiner Geschwister und deren Familien erlebten, fuhren wir abends nach Heilbronn zur Bibelstunde. Tags darauf trafen wir meine Eltern und noch viele Freunde und Verwandte in der Umgebung. Es war allerseits ein kurzes, aber frohes Wiedersehen. Am Donnerstag hatte Carolin ihre Untersuchung und Matthias eine Sitzung mit den Leitern der unterstützenden Trägervereine unserer Mission. Und am Samstag gings in die Schweiz, ins Wallis, wo wir 13 herrliche Wander- Erholungstage erlebten. Es war rundum sehr schön, viel schöner als wir es uns vorgestellt hatten. Wir waren von einer befreundeten Familie zu einer Bergfreizeit auf privater Basis in das christliche Ferienheim „Adlerhorst“ bei Leuk eingeladen worden. Die Gruppe war altersmäßig bunt gemischt, offen und herzlich. Wir haben tolle Wanderungen gemacht und die vielfältige Flora bewundert. Matthias, Julia und Bene erklommen auch höhere Gipfel. Für uns als Familie war es ein Erlebnis besonderer Art. Auf der Heimfahrt machten wir noch zwei Besuche bei ehemaligen Mitarbeitern aus der Schweiz.
Jetzt sind wir schon 3 Wochen wieder daheim, Wir hatten Matthias‘ Schwester mit Familie zu Besuch im Gästehaus. Es war eine sehr schöne, erfüllte Zeit, unsere Kinder genießen das Zusammensein mit ihren Cousins aufs Äußerste. Gut, dass nun bald der 15. September ist und die Schule beginnt. Ich glaube, dass der geregelte Alltag wieder etwas Ruhe mit sich bringt.

Infobrief-Rumänien April 2008

Liebe Freunde und Beter, Gott ist für uns. Er stellt sich zu uns, wenn wir uns von ihm leiten lassen. Das habe ich konkret erfahren. Für eine Krankenschwester brauchten wir dringend ein Fahrzeug, da ihr eigenes wegen einem Unfallschaden in die Werkstatt musste. Wenige Tage zuvor wurde uns von einer Hilfsorganisation in Deutschland ein Kleinbus Mercedes mit vermeintlich technischem Schaden geschenkt. Eigentlich hätte die Reparatur ca. 1000 Euro gekostet, doch als wir ihn abschleppen wollten, startete er sofort und „rollte“ ohne Probleme auf eigenen Rädern bis nach Rumänien. Jetzt fuhr er schon über 2000 km und tut einen guten Dienst hier. Die Reparatur sparte uns Gott, für uns ein Wunder und Geschenk. Und sein Zeitplan passte haargenau.

Ähnlich erlebten wir Gottes Hilfe am Stand beim Weihnachtsmarkt. Eine Woche vor Beginn erfuhren wir von dessen Eröffnung von Seiten der österreichischen Botschaft, als wir zufällig über den Marktplatz in Sibiu spazierten. Es war schon viele Jahre mein Wunsch, so etwas zu organisieren. Nach unkomplizierten bürokratischen Genehmigungen bekamen wir als deutsche Gemeinde für vier Tage kostenlos ein Häuschen zur Verfügung gestellt. Wir konnten rumänische und deutsche Literatur, CDs Kalender und vieles andere verkaufen. Außerdem verteilten wir kostenlos Kalender, Traktate, Kinderzeitschriften und sonstiges. Unser Ziel war die Menschen mit der wichtigsten Botschaft von Jesus Christus zu erreichen. Schön war auch, dass viele Christen aus der Gemeinde aktiv dabei waren und fleißig mithalfen.

Aber war Gott auch für mich, als ich im Herbst einen Autounfall hatte? Auf der Heimfahrt von Galati fuhr mir in der Nacht in einem Dorf von der linken Straßenseite her ein 82-jähriger Mann mit seinem unbeleuchteten Fahrrad ins Auto. Der Mann kam für fünf Tage ins Krankenhaus, er hat den Unfall erstaunlich gut überlebt. Wir hatten einen Sachschaden von ca. 1000 Euro. Bis heute ist die Schuldfrage nicht geklärt. Es sieht so aus als ob Bestechung mit reinspielt. Auch wenn die ganze Schuld dem Radfahrer zukäme, könnte er das Geld nicht aufbringen. Genau genommen muss ich die Schuld auf mich nehmen und den Schaden zahlen oder mit gerichtlicher Entscheidung weiter gehen und vielleicht dann zusätzlich auch noch die Gerichtskosten tragen. Wir sind uns sehr unsicher, wie wir mit der Situation umgehen sollen. Aber gerade auch in solchen Schwierigkeiten sind wir froh, dass wir alles vertrauensvoll abgeben können und Gott um sein Eingreifen bitten dürfen.

Und so sind wir dankbar für jede Hilfe und Unterstützung, die wir im vergangenen Jahr erfahren haben. Matthias Ruopp

Seit dem EU-Beitritt Rumäniens ist manches in Bewegung geraten. Auch unsere Sozialstation ist davon betroffen. Ab dem 01.01.2007 wurden für alle Organisationen, welche eine soziale Arbeit betreiben, neue staatliche Genehmigungen gefordert. Seit letztem Herbst haben wir diese und sind Gott dafür sehr dankbar. Zum einen für die soziale Arbeit, welche die Unterstützung mit Krankenhilfsmitteln,Windeln, Verbandmaterialien, Lebensmitteln u.a. beinhaltet. Ebenso für den medizinischen Bereich, der Injektionen, Ver-bände und sonstige spezielle Pflege betrifft, wofür eine Krankenpflegeausbildung gefordert ist. über die ärzte bekommen wir Patienten zugewiesen, die entsprechend der ärztlichen Anweisungen behandelt werden müssen. Diese Dienste können wir über die hiesige Krankenkasse abrechnen. Allerdings haben wir ausländischen Mitarbeiter noch keine staatliche Anerkennung unserer Krankenpflegeausbildung und daher auch noch keine Arbeitserlaubnis für den medizinischen Bereich. So kann diese Arbeit momentan ausschließlich von den rumänischen Mitarbeiterinnen getan werden. Wir hoffen, dass sich das bald ändern wird.
Im sozialen Bereich haben wir angefangen Miete für einige Pflegehilfsmittel, z.B. Krankenbetten zu verlangen, allerdings nur von Personen, welche es sich finanziell leisten können. Andere bekommen die Hilfe weiterhin kostenfrei.
All diese Veränderungen bedeuten für uns auch eine Umstellung unserer Arbeitsweise und eine Menge zusätzlicher Formulare und Anträge, die von den Hilfeempfängern und von uns auszufüllen sind. Es macht die Sache zwar etwas kompliziert und umfangreicher, aber auch ein stückweit hilfreicher in unseren Entscheidungen, wem wie geholfen werden soll und kann. In all dem wollen wir aber unser Ziel weiter verfolgen und die geöffneten Türen und Häuser nutzen, um den Menschen das Evangelium weiterzusagen und weiterzu“leben“. Als Salz und Licht hat Gott uns hierher gestellt und wir beten, dass sich auch viele Herzenstüren für Jesus öffnen.
Holger Engelbart

Schon sind es gute sechs Monate, dass ich im Krankenpflegeteam von Cristian mitarbeite und auf dem schönen Anwesen unserer Mission, mitten im Dorf Cristian, wohne. Seit zwei Wochen haben wir auch zwei Praktikantinnen aus unserem Dorf, Dana und Simona, die in der Stadt Sibiu eine 10-monatige Schule für Hauskranken-pflege besuchen und während einigen Wochen bei uns praktische Einsätze machen. So sind wir jetzt oft zu zweit unterwegs. Das erleichtert die Arbeit und macht noch mehr Freude.
Im idyllischen Bauerndorf Gura Raului, 10 km von Cristian entfernt, gehen wir unseren Kranken nach. Gerade sind wir dabei Tanti Maria zu pflegen. Sie ist seit einem Unfall vor 17 Jahren total ans Bett gebunden und sehr froh, dass wir sie einmal die Woche von Kopf bis Fuß waschen, ihre Wunden pflegen und ihre schmutzige Wäsche zum Waschen nach Hause nehmen. Denn ihre Schwester, die sie sonst versorgt, ist selber schon sehr alt und leidend. Tanti Maria sagt mir immer wieder, sie bete jeden Tag für mich und uns Mitarbeiter von Philadelphia!
Wie wir also Tanti Maria pflegen kommt Besuch. Eine kleine, alte Frau tritt ein. Schnell heitert sie uns alle auf und dankt mir besonders herzlich für das Weihnachtspaket aus Deutschland und den Jahreskalender, die ich ihr vor den Festtagen gelassen habe. Sie lebe aus Gottes Gnaden. Auch sie will mich beschenken und überreicht mir ein Säckchen Baumnüsse aus ihrem eigenen Garten. Ich werde hellhörig. Schon manches Mal hat mich diese alte Großmutter aufgemuntert und ich freute mich, wenn sie erzählte, wie sie täglich Kranke in ihrem Dorf besucht. Ich bemerkte auch ihre abgeschabten Kleider. Recht unbeschwert beantwortet sie mir alle Fragen zu ihrer Situation und Simona und ich verstehen, dass diese alleinstehende 88-jährige Frau von einer Altersrente von nur 36 Euro lebt. Das obwohl nach großer Teuerung im Lande, sogar Grundnahrungsmittel wie Zucker und Mehl westliche Preise erreicht haben. Nach neuen EU-Normen füllen wir – schon richtig geübt – die nötigen Formulare aus, um ihr offiziell soziale Hilfe geben zu können. Dann machen wir uns kurz entschlossen auf den Weg in den kleinen Dorfladen und kaufen für unsere Großmutter tüchtig ein. Sie sagt, auch unter ihren Kranken hätte es sehr Arme. Wir versprechen, ihr das nächste Mal auch für diese noch Lebensmittel zu bringen. Voller Freude fahren wir nach Cristian zurück und finden von den wertvollen Hilfsgütern aus Dtl. gute Kleider für unsere liebe Bekannte.
Liebe Missionsfreunde, ich danke euch ganz herzlich für eure vielfältige Unterstützung!
Verbunden im Dienst an den Armen und Leidenden Damaris Fuchser

Familie Ruopp

„Nichts ist so stark wie Lob. Lob verherrlicht den Namen Gottes, zieht uns enger an das Herz des Vaters, lenkt unseren Blick nach oben – richtet unsere Gedanken auf Dinge, die zum Reich Gottes gehören, ändert unsere Einstellung, lässt uns Gottes Gegenwart spüren, besiegt den Satan, setzt Gottes Kraft frei, schenkt uns einen Blick für den Sieg, schenkt inneren Frieden, wehrt den Geist des Selbstmitleids, der Niedergeschlagenheit und der Entmutigung ab und lässt Kraft in einem ängstlichen Herzen entstehen. Durch Lob finden wir Hoffnung in Situationen, die unerträglich aussehen. Loben wir den Namen des Herrn!“

(Zitat aus dem Buch: „Jedes Kind braucht das Gebet einer Mutter“ von Fern Nichols)

Diese Kraft, die aus dem Lob entsteht, habe ich in letzter Zeit vielfach erfahren. Es müssen nicht immer ganz tragische Situationen sein, aus denen dann Gott wunderbar hinausführt. Oft genug sind es auch „Alltagskleinigkeiten“, welche entmutigen, ungeduldig machen oder zur Kraftgrenze führen. Wenn ich dann im Lob und in der Anbetung Gottes den Blick für den Sieg geschenkt bekomme, dann ist das eine Freude Gott zu erfahren. Er ist unveränderlich, Er ist da und Er ist treu!“

Nächste Woche haben unsere Kinder Semesterferien, die wollen sie nützen und gemeinsam mit Hansuli, einem Hobbymaler aus der Schweiz, ihre Kinderzimmer streichen. Die habens nötig nach 10 Jahren, vielleicht reicht dann die Zeit auch noch für meine Küche.

Julia und Benjamin haben sich im Brukenthal-Gymnasium gut
eingelebt. Wir sind froh, dass es den Beiden dort gut gefällt. Sie fahren täglich mit dem Bus nach Sibiu, was sie aber eher als cooles Erlebnis sehen. Andere Schulkinder aus Heltau fahren mit dem gleichen Bus, so dass sie nicht alleine sind. Gelernt wird dort einiges mehr als hier in der Heltauer Schule und die Lehrer bringen sich ihrerseits aufs Beste ein, die Kinder zu unterrichten. Trotzdem haben sie noch Nachhilfe nötig. In Rumänisch hilft Dorina (Holgers Frau, sie wohnt hier in unserer Straße) Julia sehr gut bei den Hausaufgaben, darüber sind wir froh.
Und für Englisch hat der Herr unser Gebet auch erhört. Rahel ist Lernhelferin hier in Heltau bei einer Missionarsfamilie. Sie kommt an zwei Abenden in der Woche zu uns und betreut Naomi, Benjamin und Julia bei den English-Homeworks. Naomis Lehrerin geht vom zweiten Semester an in Mutterschutz. Jetzt sind wir alle in großer Spannung, wer die nächsten
1 1/2 Schuljahre einspringt. Das ist hier nicht selbstverständlich, dass es einen Ersatzlehrer gibt. Es kann gut möglich sein, dass ein Lehrer dann zwei Klassen betreut, was sich natürlich sehr schlecht auf alle Schulkinder auswirkt. Doch hier im Land ist (fast) alles möglich.

Als wichtig und wertvoll bewährt hat sich der Familien-Samstagnachmittag. Am Vormittag sind Julia und Benjamin in der Jungschar. Im Herbst haben sie einen Gitarrenkurs begonnen. Das macht ihnen Freude und wir hoffen, dass daraus ein Singkreis entsteht und somit unsere Kinder von jung auf lernen, Gott zu loben und ihn dadurch zu ehren, gerade in der Gemeinde. Benjamin nimmt weiter Klavierunterricht, Julia beginnt Anfang Februar mit Querflöte und Naomi ist sehr gespannt, ob das mit der Geige nun klappt. Carolin will unbedingt auch Geige lernen und bei Daniel steht nur eins fest: er lernt Trompete! Wenn bei allem nur das üben nicht so oft sein müsste!
Am Nachmittag / Abend versuchen wir gemeinsam was Schönes zu unternehmen: mal einen Ausflug oder eine Wanderung, Quellwasser holen von Sadu, ein Konzert auf dem Weihnachtsmarkt, ein Riesenfeuerwerk am Nationalfeiertag oder einfach ein gemeinsames Spiel. Gerne singen wir auch zusammen. Unsere Kinder sind im schönsten Erlebnisalter, begeistert und voll dabei, jedes als ein herrliches Original.
Matthias und ich stoßen aber schon auch mal an unsere Grenzen der Erziehungs-weisheiten und -strategien. Gut, dass wir dann alles gemeinsam im Gebet zu Jesus bringen können und so oft auch abgeben lernen. Er sorgt treu für uns und unsere Kinder.

Gestern hatten wir einen schönen, ermutigenden Familiennachmittag. Wir waren 7 Ehepaare und 22 Kinder. Ungefähr 4 bis 5mal im Jahr treffen wir uns zum gemeinsamen Mittagessen, Austausch, Singen, gemütlichem Kaffeetrinken. Wir leiten diese Treffen mit noch 2 Ehepaaren und es hat sich als ein wertvolles Begegnen bewährt. über Himmelfahrt wollen wir 4 Tage ins Elimheim zu einer Kurzfreizeit, und im Sommer planen wir eine Familien-Zeltfreizeit in Kreisch. Das wird dann wohl eher Action- als Erholungsurlaub, doch wollen wir uns bewusst Zeit für und mit unseren Kindern nehmen, die zu Teenies und Jugendlichen heranwachsen.

Eine wunderschöne Woche im Advent verbrachten wir mit Familie Nietsch aus Uganda. Vor 8 Jahren waren sie das letzte Mal bei uns. Das Schönste war für die Kinder natürlich, dass es grad viel Schnee gab, für die „Afrikaner“ sozusagen die ersten Schlittenfahrversuche. Und super, haben wir doch die Schlittenbahn vor dem Haus. Sogar mit Skiern fuhren sie unermüdlich runter. Wollsocken, Handschuhe und Skianzüge konnten wir in allen Größen ausleihen.
Für mich war es sehr schön einfach mit meiner Schwester Kathrin zusammen zu sein. In der Brüdergemeinde in Hermannstadt, wo wir zu Hause sind, haben Kathrin und Hans von ihrer Missionsarbeit berichtet. Es war sehr interessant, grad auch für unsere Kinder.

Am Heiligabend und am 1. Weihnachtstag haben wir mit unseren Kindern einige ältere, einsame Sachsen hier in Heltau und in Talmesch besucht. Es bereicherte uns als Familie zu sehen, wie man Freude bereitet, wenn man die Frohe Botschaft zu den Herzen der Menschen bringen kann.

Wir wissen noch nicht, ob und wann wir in diesem Jahr nach Deutschland kommen. Jetzt starten wir erstmal die zweite Hälfte des Schuljahres und freuen uns dann auf die Sommergäste.

Wir grüßen jeden von euch zum Jahr 2008 mit dem Vers:
„Lobe den Herrn, meine Seele und vergiss nicht, was Er dir Gutes getan hat!“
Wir wollen uns herzlich bei euch bedanken für alle Fürbitte, für jede Gabe, jeden Anruf, jedes Schreiben. Wir sind so froh, dass Gott treu für uns sorgt und uns zu allem Guten Freunde und Geschwister schenkt. In Liebe verbunden Rosina Ruopp