Archiv der Kategorie: Erlebnisberichte

Christina Glöckler – Süddeutschland

Ich heiße Christina Glöckler, bin 21 Jahre alt und komme aus Süddeutschland. Nachdem ich meine Ausbildung zur Erzieherin beendet habe, bin ich nun vier Monate im schönen Uganda.

Ich habe hier schon viel erlebt. Angefangen hat es gleich am 2. Tag mit einem Missionseinsatz. Dabei bin ich schnell mit der afrikanischen Kultur und den dazugehörenden Geistern und Dämonen konfrontiert worden. An einer Schule gab es von Dämonen besessene Schüler. Durch inständiges Gebet und die Kraft Jesu haben wir diese ausgetrieben. Ein krasser Einstieg.

Sehr schön ist die Freundlichkeit und Offenheit der Ugander. Sowohl in unserem Missionsteam, wo man mit einer Umarmung und einem „How are you?“ begrüßt wird, als auch unter fremden Leuten, die sehr gastfreundlich sind und einem bei einem Hausbesuch ein großes Essen anbieten, dass man dann natürlich nicht ablehnen kann. Ich habe mich an das afrikanische Essen (Reis, Bohnen, Poscho, Matoke) gewöhnt, wobei ich Matumbo (Kuhdarm) bis heute noch nicht probiert habe!

Durch die Missionseinsätze habe ich auch die Gelegenheit bekommen, Zeugnis zu geben vor einer Klasse oder bei Haus-zu-Haus-Einsätzen zu predigen. Anfangs war es eine wirkliche Herausforderung für mich, zumal ich auf Englisch reden musste, aber diese und andere Erfahrungen haben mich gestärkt und wachsen lassen.

Durch das vergleichsweise einfache Leben hier wird man wieder dankbarer für viele Dinge, die man in Deutschland genießen darf. Doch wird einem auch bewusst, dass es nicht darauf ankommt, ob man viel oder wenig hat, um zufrieden und glücklich zu sein. Nur Jesus kann ein erfülltes und ewiges Leben geben! So bin ich sehr froh und Gott dankbar dafür, dass ich hier schon viele Eindrücke sammeln durfte und auch noch werde, die mich für mein Leben prägen.

Pflegedienst – Rumänien

Ich bin Cosmina Corlaciu, 26 Jahre alt, verheiratet und arbeite seit fast 2 1/2 Jahren als Krankenschwester bei Philadelphia. Während dieser Zeit hat Gott mich Dinge gelehrt, deren ich stolz bin und mich geehrt fühle. Es ist wunderbar zu sehen, wie Gott uns gebraucht. Durch den ambulanten Pflegedienst, von Haus zu Haus gehend, entstehen Beziehungen zu den Patienten, sie öffnen sich uns gegenüber, erzählen von ihren Nöten und Schmerzen. Sie erleben, dass ihnen jemand zuhört und für sie betet. Bei jedem Besuch möchte ich die Wahrheit ans Licht bringen, ihnen sagen, dass Gott souverän ist, sich um sie kümmert und dass die Beziehung zu Ihm das ist, was der Vater möchte. Ich habe erlebt, wie Gott an Herzen arbeitet. Es ist tatsächlich eine große Verantwortung, aber gleichzeitig auch eine Ehre, das Evangelium weitersagen zu dürfen. Es gab Personen, die im letzten Moment vor dem Sterben Jesus in ihr Herz aufgenommen haben. Das ist die größte Freude und Befriedigung. Manchmal ist es auch schwierig, wenn einem Ablehnung begegnet und man sieht, wie Menschen sich immer mehr in Sünde verstricken – aber Gott lässt uns wählen.

Wir beten für unsere Patienten. Z.B. gehe ich seit einiger Zeit zu einer Patientin, die Darmkrebs in fortgeschrittenem Stadium hat Momentan geht es ihr recht gut, aber sie ist sehr schwach – gleichzeitig aber so stark, weil sie seit 12 Jahren mit dieser Krankheit kämpft. Für mich ist sie eine besondere Person, zwischen uns ist eine schöne Beziehung entstanden. Wir kamen im Gespräch auch auf unsere Beziehung zu Gott. Sie ist sehr gläubig, legt aber mehr Wert auf die orthodoxe Tradition. Noch ist sie nicht zu der Überzeugung gelangt, dass die Beziehung zu Gott wichtiger ist als eine Religion. Deshalb könnt ihr dafür beten, dass Gott ihren Geist erleuchtet und sie den Herrn in ihr Leben einlädt, und dass Er ihr Leiden lindert, durch welches sie geht.

Ein anderer meiner Patienten ist 80 Jahre alt und hat Kehlkopfkrebs. Ich verabreiche ihm Infusionen, weil er sehr abgenommen hat. Sein Leben geht zu Ende und in seinen Schmerzen habe ich ihm gesagt, er soll zu Gott schreien, der ihn hört, und ihn um Vergebung bitten, damit er versöhnt aus dieser Welt gehen kann, weil nur die Ewigkeit wirklich zählt. Aber es scheint, dass sein Wunsch zu sterben größer ist, weil er die Schmerzen nicht mehr ertragen kann, als versöhnt und gerettet zu sein. Das hat mich etwas enttäuscht, aber ich bitte den Herrn, ihn daran zu erinnern und dass er erkennt, dass nichts wichtiger ist als die Rettung seiner Seele.

Noch ein Gebetsanliegen möchte ich nennen: dass Gott mir Kraft und Leitung für diese Arbeit gibt, besonders jetzt, wo ich schwanger bin und es ein bisschen schwieriger ist; dass der Vater mich vor allem Bösen bewahrt und durch mich wirkt. Und wenn Schwierigkeiten auftreten, möge Er seine Macht und seinen Ruhm zeigen.

Soweit ein kleiner Ausschnitt aus der Arbeit. Ich schätze es ungemein zu wissen, dass ihr für uns betet – diese Unterstützung ist die größte Gnade und Wertschätzung. Gottes Segen sei mit euch!

neues aus Nocrich

Eines der vom Verein Philadelphia begonnenen Projekte im Dorf konzentriert sich besonders auf die speziellen Lernbedürfnisse, die viele der Kinder dort haben. Gemeinsam mit Mircea Aruncutean und Nelu Morariu, die Koordinatoren des Projektes, und den 7 Freiwilligen führen wir wöchentlich Lernaktivitäten mit den Kindern durch.

Im September, zu Beginn des Schuljahres wurden die Kinder mit Lernschwierigkeiten ausgewählt und in das Projekt aufgenommen, was zur Bildung mehrerer Gruppen führte, mit denen wir uns beschäftigen. Gegenwärtig sind es über 20 Kinder, die jeden Freitag kommen, mit dem Wunsch, Lesen und Schreiben zu lernen. Wir versuchen auch, einfache Grundlagen der Mathematik zu vermitteln.

Wir freuen uns Partner und Hilfe zu haben, Jugendliche aus dem Dorf und einige der Eltern, die an jedem Treffen teilnehmen und zusätzlich während der Woche mit den Kindern arbeiten.

Solch ein Freitag spielt sich folgendermaßen ab: die Kinder, die kommen, lernen sich die Hände zu waschen, zu grüßen, dann singen wir gemeinsam einige Lieder und beten. Danach werden sie für ca. 2 Stunden in Gruppen aufgeteilt, abhängig von Alter und Wissensstand. Jeder Freiwillige arbeitet mit den Kindern seiner Gruppe entsprechend dem von ihm festgelegten Programm. Die Erstklässler lernen das Alphabet und die Zahlen, erkennen und lesen die Buchstaben und lernen sie zu schreiben.

Nach der Hälfte der Zeit folgt eine Pause, in der sie einen kleinen Imbiss erhalten.

Es ist wunderbar, die Freude auf ihren Gesichtern zu sehen und auch den Volontären bereitet es Freude, zur Bildung dieser Kinder beizutragen.

Ebenso freuen sich die Kinder, dass wir neben den pädagogischen Aktivitäten einen Samstag im Monat haben, an dem wir mehr Zeit miteinander verbringen, indem wir biblische Lektionen lernen, basteln und spielen. An einem solchen Samstag im Dezember hörten die Kinder zum ersten Mal von Jesu Geburt und welches der wahre Sinn von Weihnachten ist. Außerdem gingen sie fröhlich heim, jeder mit einem Weihnachtspäckchen als Geschenk.

Seit einigen Monaten in Nocrich arbeitend, bin ich überrascht zu sehen, wie viele der Kinder, die regelmäßig kommen, sich verändert haben. Sie haben gelernt, sich die Hände zu waschen, zu grüßen, sogar ihre Jacken so auf den Stuhl zu hängen, dass sie nicht darauf sitzen (was eines ihrer Probleme war). Aber am wichtigsten ist die Tatsache, dass wir beginnen, Fortschritte im Lesen, Schreiben und Rechnen zu sehen.

Eine positive Rückmeldung erhielten wir von einer Lehrerin der Grundschule, die sagte, dass auch in der Schule bei einigen Kindern aus dem Programm Fortschritte zu sehen wären.

Das ermutigt und motiviert uns, mit der Arbeit weiterzumachen und sie von ganzem Herzen als für den Herrn zu tun, in dem Wissen, dass Er mit diesen Kindern mehr tun kann als wir denken.

Persönlich war ich positiv überrascht von dieser in Nocrich durchgeführten Aktivität. Als ich die Gelegenheit bekam mich einzubringen und mit den Kindern zu arbeiten, bin ich mit der Überzeugung gestartet, dass Gott wunderbare Dinge tun kann. Ich freue mich, dass ich jeden Freitag nach Nocrich gehen kann und kann sagen, dass ich ungeduldig darauf warte, weitere Fortschritte zu sehen, welche die Kinder aus dem Programm machen werden.

Ema Fogoroşiu, Volontärin

Anne Zink aus Oberreichenbach

Ich bin Anne Zink, aus Oberreichenbach, bei Calw, und darf mich seit September 2012 als „Teil“ von Familie Ruopp sehen. Ausgesandt bin ich, wie bereits meine Vorgängerinnen, von Co-Workers. Nie hätte ich gedacht, dass ich einmal nach Rumänien gehen würde. Aber ich muss sagen, dass es mir wirklich sehr gut hier gefällt und das Land mir immer mehr ans Herz wächst.

Ich bin Gott von Herzen dankbar, dass er mich hierher gesandt hat. Die Kinder zum Lernen motivieren, Hausaufgaben kontrollieren, Englisch üben, Rosina im Haushalt unterstützen, Klavierspielen in der Gemeinde, Mitarbeit in der Hausaufgabenbetreuung von Zigeunerkindern in Nocrich – das sind meine Hauptaufgaben, mit denen ich hier dienen darf.

Mit der deutschen Jugend durfte ich schon einiges unternehmen, erleben und mehr vom Land sehen und kennen lernen. So fuhren wir z.B. vom 29.11. bis 2.12. in die Moldau um einen Missionar zu besuchen, den die deutsche Gemeinde hier unterstützt. Diese Region gilt als eine der ärmsten Rumäniens. Hier bei uns gibt es natürlich auch erschreckende Schicksale und Armut. Aber dort ist es ein ganz anderes Ausmaß. Es war eine sehr segensreiche und beeindruckende Zeit. Nach einer siebenstündigen Fahrt kamen wir freitags wohlbehalten in Fălciu, einem Dorf direkt an der Grenze zu Moldawien, an. Wir wollten einige Familien besuchen, ihnen Lebensmittel bringen, und zwei Kinderprogramme veranstalten.

In einem Dorf haben wir zuerst Traktate verteilt, sind mit den Leuten ins Gespräch gekommen und konnten Kinder zu unserem Programm einladen. Dort hat man sich richtig wie im Mittelalter gefühlt. Kein Strom, kein fließend Wasser – stattdessen Kutsche und Dorfbrunnen. Für die Dorfbewohner schienen wir fast wie eine richtige Attraktion zu sein. Das Leben dort erscheint einem total einsam, abgeschottet sowie trost- und hoffnungslos.

Die Leute sitzen Tag für Tag vor ihren Häusern auf den Bänken, plauschen mit den Nachbarn und warten darauf, dass ein fremdes Auto über die Schotterstraßen fährt oder irgendetwas passiert. Mit Alkohol versuchen viele, Frust und Unzufriedenheit zu ertränken. Vor allem Männer flüchten sich in den Alkohol und die Familien müssen unter Missbrauch und Gewaltausbrüchen leiden. Als wir so durch das Dorf marschiert sind, kamen einige aus ihren Häusern heraus und schauten neugierig, was wir zu verteilen hatten. Die Leute hatten richtig den Drang zu reden und erzählten einem gleich ihre ganze Lebensgeschichte. Es gab aber auch einige orthodoxe Gläubige, die mit uns Christen kein Wort wechseln wollten. Für die Christen dort, aber auch hier, kann es sehr schwer sein in einem orthodoxen Umfeld zu leben, da man oft auf starke Ablehnung stößt.

In diesem Dorf wurde eine neue Gemeinde gegründet, dort fand dann auch das Kinderprogramm statt. Es kamen ungefähr 25 Kinder, auch einige Jugendliche und Erwachsene. Es war total bewegend zu sehen, wie gespannt die Kinder der Geschichte lauschten, wie begeistert sie „Cine este regele junglei?“ („Wer ist der König des Dschungels?“) mitsangen und voller Enthusiasmus beim Spielen und Basteln dabei waren. Auch so mancher Erwachsene ließ sich richtig mitreißen. Für alle war das etwas komplett Neues. Das Thema war: Das verlorene Schäfchen. Uns war es wichtig, den Kindern zu sagen, dass Gott sie liebt und dass er ihr Hirte sein möchte! Sehr gerne dürft ihr dafür beten, dass Gott in den Herzen der Kinder, aber auch der Erwachsenen, wirkt. Für uns Mitarbeiter war es bewegend und schön zu sehen, wie sehr sich die Kinder gefreut haben, und dass sie einfach mal aus ihrem tristen Alltag herausgeholt wurden. Am liebsten würde ich sofort wieder zurückfahren und mithelfen, jeden Freitag dort Jungschar zu machen. Samstags wurde morgens das gleiche Kinderprogramm nochmals in der Gemeinde des Missionars veranstaltet und abends waren wir in der Jugendstunde. Am Sonntagmorgen besuchten wir den Gottesdienst. In der Moldau sind die Rumänen allgemein sehr konservativ… gerade auch bei der Kleidung. Und so hieß es auch für uns: anpassen!! Wir durften wirklich erfahren, dass der Einsatz unter Gottes Segen stand und konnten für uns selbst so viele Eindrücke, Segnungen und Freude mitnehmen.

Anne Zink

Moite Tellmann Corleta

heiße ich und komme aus Brasilien. Meine Mutter ist eine Rumänien-deutsche. Ich kam am 25.11. nach Uganda und wusste nicht, was ich in den nächsten 8 Monaten machen würde. So betete ich und nach eineinhalb Wochen führte Gott mich zu Off Tu Mission. Von Anfang an wusste ich: hier will ich bleiben und dem Herrn dienen. Ich habe viel über Teamarbeit, Mission und Predigen gelernt. Seit ich hier bin, ist es schön, immer Stille Zeit zu haben, was ich bis jetzt immer wieder versucht, aber nicht geschafft habe. Ich habe viel gebetet, dass ich einen kleinen Unterschied machen könnte und versuche es hier zu tun. Eins weiß ich: Off Tu Mission hat mich schon sehr verändert und berührt.

Liebe Grüße Moite

neues von Familie Ruopp

Am liebsten würde ich euch alle hier zu mir in den Garten einladen und anstelle von Rundbriefschreiben gemütlich bei einer Tasse Kaffee mit euch erzählen. Um mich herum blüht es in allen Farben, die Sonne scheint, es summt und zwitschert, es bellt und kräht. „Man ist nirgendwo dem Herzen Gottes näher, als in einem Garten“, steht auf dem Kalenderblatt vom Juni und das kann ich bestätigen. Hier kommt mein Herz ganz oft zur Ruhe, wenn ich innerlich verloren, gereizt oder überfordert bin. Sowohl bei der Gartenarbeit, als auch beim Ernten oder einfach nur Ausruhen, alles ist „Therapie“ und bringt mich ins Staunen über Gott, welcher das alles wachsen, blühen und reifen lässt. Wenn ich vertrocknete Blüten ausbreche, erinnert mich das an die Vergänglichkeit meines Lebens. Unkraut wächst überall schnell, verzweigt und raubt dem Guten Platz und Nährstoffe. Den gleichen Kampf kämpfen wir auch im geistlichen Leben. Reißen wir Böses, vom Feind gesät, nicht rechtzeitig aus, überwuchert es unser inneres Leben, bringt Wachstum zum Stoppen und Früchte sind dementsprechend mickrig. Viele Lektionen gibt’s im Garten zu Lernen. Vielleicht überlegt sich der eine oder andere doch ein Stück Garten anzulegen – es lohnt sich!

Am 14. Juni haben wir Julias 18. Geburtstag gefeiert und hatten tatsächlich genügend Gartenstühle für alle Gäste. Mittags kamen ihre Schulklasse und einige Freundinnen. Abends genossen wir die traute Familienrunde bei einem romantischen Abendessen in einem Lokal in der Stadtmauer von Hermannstadt. Erstaunlich, wie schnell unsere Kinder erwachsen werden. Julia macht zurzeit den Führerschein und hat im Sommer für 4 Wochen einen Ferienjob in Deutschland. So kann sie auch einige ihrer Cousinen und Cousins wieder sehen, natürlich auch die Großeltern, Tanten und Onkel. Dieses Schuljahr musste sie im Praktikum schon oft unterrichten: 3. und  4. Klasse und im Kindergarten. Es macht ihr nach wie vor Spaß, auch wenn sie mit ihrer Geduld und Ausdauer zum Lernen an ihre Grenzen stößt.
Benjamin spaltet grad Holz für die kalten Wintertage. Im Hof und Stall gibt’s immer was zu tun. Letzte Woche hat er mit Matthias ein Gestell für Kiwibäumchen gebaut und einbetoniert. Er arbeitet gern und gut praktische Sachen, bastelt am VW- Käfer und Moped rum und findet es schrecklich, noch 2 ½ Jahre auf seinen Führerschein warten zu müssen. (Zum Glück gibt’s hier Feldwege zur Genüge.) Wenn er nicht gerade Fußball schaut, in Facebook oder mit der Jugend unterwegs ist, nimmt er schon auch mal seine Schulbücher zur Hand, wenn auch nur um seine Schultasche zu packen. Unglaublich, wie schnell seine 9. Klasse rum ist. Von der Brukenthalschule aus war er über Pfingsten in Deutschland unterwegs, mit der sächsischen Volkstanzgruppe, als „Schwäbischer Sachse“, in schön bestickter Tracht, mit Lederstiefeln. Seine Lehrerin ist stolz auf ihn.

Naomi übernimmt mehr und mehr Verantwortung in der Schule, lernt gewissenhaft und freut sich über gelungene Fortschritte, besonders in Rumänisch. Sie hat eine gute Beziehung zu ihrer Nachhilfelehrerin, welche sie sehr ermutigt. Zusammen mit Sybille hat sie einem rumänischen Vorschuljungen in deutscher Sprache geholfen für seinen Aufnahmetest zur 1. Klasse. Da konnte sie sogar etwas Taschengeld verdienen. Beim Geigespielen begleitet sie teilweise schon Lieder in der Gemeinde. Das freut uns alle sehr. Auch singt sie gerne. Im Sommer möchte sie mit ihrer Freundin ins Jungscharlager von den Fackelträgern nach Kronstadt gehen. Gleich zu Ferienbeginn fährt sie mit Matthias nach Deutschland wegen einem Termin zur Narben-Verschönerungs OP. Da sind wir gespannt, wie’s wird.

Daniel wird in diesem Sommer 13 Jahre alt, ein echter Teenie in jeder Hinsicht. Immer wieder überlegt er sich und diskutiert mit uns, wozu es das viele, lästige Lernen in Rumänisch, Englisch, Mathe braucht, da er doch eigentlich Landwirt werden will. „Die Schule stiehlt mir so viel Zeit von meinem Leben, so schade. L Ich könnte so viel Schöneres in dieser Zeit anstellen.“ Trotz allem hat Sybille gerade mit ihm ihre Strenge, Konsequenz und Geduld trainiert. Nächste Woche geht er mit seinem Freund Jonathan Kramer zur Clubfreizeit in Breaza. Liebend gern fährt er Fahrrad oder sitzt bei seinem Vater auf dem Motorrad hinten drauf. In den langen Sommerferien wird er Mähdrescher und Traktor auf dem Feld unsicher machen. J

Carolin ist heute mit ihrer Klasse in Kronstadt und zum Schloss Bran unterwegs, als Schulabschlussfahrt. Im Herbst wird sie auch zum Brukenthal-gymnasium wechseln. Wir sind dankbar, dass sie einen Platz erhalten hat. Sie ist sehr selbständig geworden mit Lernen und Hausaufgaben, gewissenhaft und zielstrebig. Sie ist nach wie vor überzeugt, eine Krankenschwesterin J zu werden, am besten eine Frau Maas (so heißt ihr Oberarzt im Olgäle, der sie heute noch betreut). Im Sommer hat sie ihre Routine-Kernspin-Untersuchung. Wir hoffen weiter auf positive Ergebnisse und danken Gott für ihre Heilung. Zu ihrem 10. Geburtstag war Heidemarie, ihre Patentante, hier zu Besuch, das war für sie sehr schön! Vielleicht klappt’s, dass sie im August mit Eunike, ihrer Cousine, zu einer Musicalfreizeit fährt. Sie singt sehr gerne, spielt Geige und setzt sich zwischendurch von sich aus ans Klavier und klimpert ganz tolle Lieder.

Jetzt habt ihr einen kleinen Einblick in unseren „Familiengarten“, da wächst’s und blüht’s, es gedeiht und wird reifer, dank Sonne, Regen, regelmäßig bearbeitetem Boden und Jäten! Gott, der treue Gärtner, sorgt gut für uns! Dafür sind wir von Herzen dankbar. Zu seiner Ehre wollen wir leben. Danke für all eure Gebete, Anrufe, Besuche und jedes liebe Wohltun.
Gott segne Euch!

Liebe Grüße Rosina, Matthias mit Julia, Benjamin, Naomi, Daniel und Carolin.

Esther Balzer

Ich bin Esther Balzer aus Bielefeld und darf seit Oktober 2011 für ein Jahr bei Philadelphia mitarbeiten. Da meine Gemeinde (Mennoniten Bielefeld) regelmäßig Hilfsgüter hierhin bringt, habe ich von der Arbeit hier gehört und Gott hat es so geführt, dass ich nach meiner Ausbildung gleich nach Rumänien kommen durfte.

Was mich als erstes von dem Land beeindruckt hat, sind die Karpaten, die man schon aus dem Flugzeug bestaunen kann und die zu jeder Jahreszeit etwas Besonderes sind!

Ich bewundere auch immer die Gastfreundschaft der Menschen hier. Sie haben stets ein offenes Haus für Gäste, egal wie viel Platz da ist, und geben ihnen immer das Beste, was sie haben.

Meine Aufgaben auf der Missionsstation sind sehr vielfältig. Ich helfe dort mit, wo gerade Hilfe benötigt wird, sodass jeder Tag sehr abwechslungsreich ist.

– Im Lager sortieren Dana und ich die angekommenen Hilfsgüter, von denen einige später im Second-Hand-Shop verkauft werden.

– Wenn Einsatzgruppen und Transporte aus Deutschland kommen, bereiten wir für die Gäste die Zimmer, Essen usw. vor.

– Viele rumänische Kinder in dieser Gegend gehen auf deutsche Schulen, wie auch Beatrice, die Tochter von Ghita. Ihr helfe ich nachmittags dann regelmäßig bei den Hausaufgaben.

– Ein relativ neues Projekt ist die Arbeit mit Roma-Kindern in Nocrich. Zusammen mit noch einigen Mädels geben wir ihnen Nachhilfe in den Fächern Mathe und Rumänisch, damit sie mit dem Unterrichtsstoff in der Schule hinterher kommen und dann motiviert sind, zur Schule zu gehen. Viele Kinder gehen nämlich nicht in die Schule und so haben wir anfangs einigen 10 bis 12-Jährigen zuerst die Farben beigebracht.

Ungefähr 2x die Woche treffen wir uns im „Nocrich – Haus“, singen mit den 6-7 Kindern, die relativ regelmäßig kommen, am Anfang einige Lieder und füllen die Pausen mit basteln oder spielen. Es ist sehr schön zu sehen, wie riesig sich die Kinder über Dinge freuen, die für uns „normal“ sind, wie z. B. Buntstifte oder Memory. Wir freuen uns sehr, dass die Kinder so gerne kommen und wünschen und beten, dass sie nicht nur Fortschritte im Lernen machen, sondern auch Jesus kennen lernen.

Für mich ist diese Zeit hier ein sehr großer Segen, weil Gott mir immer wieder zeigt, dass ich am richtigen Platz bin und ich ihm in allen Situationen vertrauen kann.

Sybille Sasku

Ein Jahr in meiner zweiten Heimat. Nie hätte ich gedacht, dass es mich nach meinem Schulab-schluss 2011 ausgerechnet nach Rumänien verschlägt. Das Land, in dem meine Eltern aufgewachsen sind und das unser jährliches Urlaubsziel ist. Seitdem ich im September 2011 von Co-Workers International zu Familie Ruopp gekommen bin, darf ich auf eine schöne, lehrreiche und gesegnete Zeit zurückblicken, in der Gott mich sicher geführt hat. Als Lernhelferin für alle 5 Kinder sind meine Aufgaben hauptsächlich die Betreuung beim Lernen und Hausaufgaben machen und das Mithelfen bei der Hausarbeit. Es macht sehr viel Spaß, den Alltag mit den Kindern zu verbringen und jeder Tag bleibt spannend. Man weiß nicht, was heute auf dem Programm steht oder was spontan dazukommt. Die Zeit hier in Rumänien steht nie still. Familie Ruopp hat mich während meinem Auslandseinsatz bei ihnen auf eine Reise mitgenommen, tief hinein in das wahre Rumänien. Immer wieder entdecke ich Neues über Land, Leute und Kultur.

Es ist faszinierend. Die wunderschöne Landschaft, die Herzlichkeit und Offenheit der Menschen und ihre Gastfreundschaft haben es mir nicht schwer gemacht, mich hier wohl und heimisch zu fühlen. Gerade in der Weihnachtszeit haben wir viele Besuche gemacht, bei denen die Menschen immer die leckersten Backwaren, und möglichst viel zu viel davon, angeboten haben. Auch wenn ich für die meisten eine Fremde war, waren sie einfach nur froh, dass sie Besuch hatten, mit dem sie ein wenig Zeit verbringen konnten.

Es ist erschreckend. Während den vergangenen Monaten habe ich die Armut in Rumänien hautnah miterlebt. Bei einem Besuch im Zigeunerdorf Gulia bei Suceava bin ich richtig erschrocken, als ich die kaputten Häuser sah, die nur mit dem Nötigsten eingerichtet waren – eine Heizung zählt nicht dazu. Doch obwohl sie in so einer großen Armut leben, hat man ihnen die Freude an ihrem Glauben sofort angesehen. Sie haben begeistert Gott gelobt und Ihm gedankt für das, was sie haben. Auch wenn es in mancher Augen nicht viel ist.Dieses Erlebnis hat mich sehr zum Nachdenken gebracht, dass ich zufriedener und dankbarer sein sollte für das, was ich habe.

Ich bin dankbar für die Zeit in Rumänien bei Familie Ruopp, für alles was ich dazu lernen konnte, und dass Gott mich während der Zeit gestärkt und treu begleitet hat.

Newsletter Nr.6 – Kinderheim und Schule

Liebe Freunde!

Die Arbeit in der Schule und im Kinderheim macht gute Fortschritte. Wir haben viel Grund, unserem großen Gott dankbar zu sein. Unser neuester Zugang im Kinderheim heißt Jackson. Er ist 10 Jahre alt. Ursprünglich kommt er aus Mbale im Osten von Uganda. Seine Mutter wurde von den Verwandten des Vaters nicht akzeptiert und schlecht behandelt, so beschloss sie, die Familie zu verlassen und mit ihren beiden Söhnen nach Kampala zu gehen. Jackson war da 8 Jahre alt. In Kampala versuchte seine Mutter, Arbeit zu finden und irgendwie an Geld zu kommen. Jackson musste auf seinen kleinen Bruder aufpassen. Er war mit der ganzen Situation überfordert, lief eines Tages weg und lebte von da an auf der Straße. Eine Hilfsorganisation hat ihn dort gefunden. Sie wollten ihn zurück zu seiner Mutter bringen, aber als sie das Haus fanden, sagten Nachbarn, dass die Mutter fortgezogen und der kleine Bruder gestorben wäre. Das war für Jackson eine schlimme Nachricht. Die Organisation hat dann die Oma mütterlicherseits ausfindig gemacht, die sehr froh war, Jackson zu sehen. Aber die Oma ist alt. Sie hat keine Möglichkeit, sich um den Jungen zu kümmern. So wurden wir gefragt, ob Jackson zu uns kommen kann. Dankbar sind wir, dass wir schon einen Paten für Jackson gefunden haben, der für die laufenden Kosten aufkommen will. Gerne möchten wir noch manchen anderen Kindern in Uganda helfen, die ein ähnliches Schicksal wie Jackson haben. Danke, dass ihr diese Hilfe durch eure Spenden möglich macht. Bitte betet mit dafür, dass sich noch andere dieses Anliegen aufs Herz legen lassen.

Irene wird schon seit 2007 von uns unterstützt. Ihre schulischen Leistungen sind so gut, dass sie jetzt ein Stipendium bekommen hat und an der Universität Sozialarbeit studiert. Das macht uns sehr dankbar. Wir unterstützen sie weiter und bezahlen für sie die Unterkunft und Verpflegung.

Die Zahl der Schüler an unserer Schule steigt ständig. Auch das ist ein Grund, dankbar zu sein. Die Primaryschool in Uganda umfasst drei Vorschulklassen und das 1. bis 7. Schuljahr. Bisher umfasst unsere Schule zwei Vorschulklassen und die Klassen 1 bis 6. Um eine vollständige Primaryschool anbieten zu können, brauchen wir dringend weitere Klassenräume. Zur Zeit werden Klassenräume geteilt, so dass zwei Klassen darin unterrichtet werden können. Wir haben daher mit dem Bau weiterer Klassenräume begonnen. Der Ringanker ist schon fertig. Die Decke soll bis zum Jahresende fertig sein. Unser Wunsch und Ziel ist es, die neuen Räume bis Anfang nächsten Jahres fertig zu stellen.

Die wirtschaftliche Lage in Uganda ist schwierig. Die Lebenshaltungskosten sind sehr gestiegen. Das fordert auch unser Leitungsteam sehr heraus, sparsam zu wirtschaften. Bitte betet auch hier für viel Weisheit und die richtigen Entscheidungen.

Ganz herzliche Grüße,
auch im Namen des Missionsvereins,
Ulrike Klimek

Besuchsbericht – Missionsstation Uganda

Ein Besuch in Uganda bei Off-Tu Mission lohnt sich immer…..

Missions Station

Einige Gebäude sind fertig gestellt, einige sind noch in Arbeit, es gibt immer etwas zu tun oder zu bauen.
Ein Gästezimmer mit Rappens(ein Ehepaar das im Westen arbeitet) ist fertig, wieder ein halbes Haus wo Gäste übernachten können, die andere Hälfte gehört erstmals Rappens, die sie auch selbst finanziert haben
Die Werkstatt ist bis zum Dach gebaut, könnte noch einiges vertragen, an Innereien wie Türen Fenster etc. und natürlich das Dach, aber Schritt für Schritt geht es weiter. Bis jetzt mussten zwei Container für diesen Zweck herhalten, man kann auch aus der Not heraus oft improvisieren besonders in Uganda.
Das Lager das früher für Watermission war, ist jetzt auch mit vielen Sachen vollgestopft, aber durch die Trennung ist beim ersten Stock angehalten worden, es wäre gut bevor ein Dach draufkommt, noch ein Stockwerk zu erweitern.

Kinderheim

Ist eigentlich in Verwendung, jedoch noch lange nicht ausgelastet, es können noch 15-20 Kids aufgenommen werden, brauchen dafür noch Paten, und Betreuer, zur Zeit sind 12-13 Kids die hier wohnen, mit den Betreuer ist es jedoch sehr spärlich. Oft finden Wechsel statt, das Neue gesucht werden und nicht so leicht gefunden werden. Das Team macht die Arbeit mit wenn sie auf Station sind.

Team

Es gibt in jedem Jahr neue Mitarbeiter, weil die jungen Leute sich für Studium, Bibelschule entscheiden oder heiraten wollen, die Langzeitler sind  nur Julius Mwanguzi(Guzi) Jakob Suji mit Familie und Robert Bugwata, und Fam. Nietsch.
Derzeit sind drei Kurzeitler(Voluntiers) aus Deutschland, zwei werden noch dieses Jahr zurückkommen, eine bleibt bis Mai 2012

Schule

Es wird weiter gebaut, auch hier müssen oft Prioritäten gesetzt werden, die Küche sollte schon längst vergrössert sein, aber es wurde mit einem neuen Hauptgebäude begonnen, und das Geld  was sowieso schon fehlt, für ein grösseres und wichtigeres Projekt investiert. Dadurch könnte endlich eine volle Primary School entstehen mit 7Klassen plus 2-3Vorklassen je nach Kinder.
Auf jeden Fall mausert sich aus dem kleinen Entlein dass mal begonnen hat, durch ein Spendenprojekt, ein grosser Schwan heran, es nimmt mehr und mehr Form an, und macht auch mehr Sinn, dass es nicht bei einer Dorfschule bleibt, sondern sich zu einer voll funktionsfähigen Akademie verwandelt.

Einsätze(Campaings) oder Missions

Es fand zu dieser Zeit ein Einsatz bei ca. 380km statt, den wir besucht haben, wir konnten sowohl in einer Primary, als auch in einer Secondary School sein, und live die Aktionen erleben.
Es ist jedes Mal erstaunlich, wie viele Kinder in diesen Einsätzen erreicht werden, bei ca. 3 Schulen pro Tag, und  das 2 Wochen lang mit Schulen bis 700 Kinder, ist es untertrieben zu sagen dass bis zu 15000 Kinder plus Lehrer und manche Nachbarn, die dazu kommen erreicht werden.
Dazu kann ich nur sagen, preisst den Herrn der noch so viele Türen offen hält, und dadurch die junge Generation von Uganda erreicht wird mit dem Evangelium.

Strasseneinsätze

Abwechselnd wird jeden Dienstag, in einem Jugendgefängnis und auf der Strasse in Kampala Einsätze durchgeführt. Oft entstehen hier Kontakte und Beziehungen zu Kindern die dann in das Kinderheim kommen. Allen Kinder werden wir nicht helfen können, aber es gibt einige die ihr Leben versuchen zu ändern(soweit es die Umstände zulassen) und mit Jesus Christus leben.
Hierbei werden sie von den Studenten der Uni unterstützt, besonders Austauschstudenten die aus den USA und auch anderen Länder kommen, machen gerne bei solchen  Aktionen  mit.
Ein Wort zum Schluss, Gott hat uns mehrfach bewiesen dass er jeden Euro der hin geschickt wurde, verdoppelt, verdreifacht oder vervielfacht wurde. Oft muss ich mich schämen dass von MOT nicht mehr als 2500Euro pro Monat geschickt werden können. Und da fragt man sich wie geht das,  dass von diesem Geld, Mitarbeiter bezahlt wird, der Unterhalt für alle, Gebaut wird, Fahrzeuge unterhalten, Spritkosten, Schulen für Kids bezahlt wird, und ganz viel Not gelindert in so vielen verschiedenen Situationen wird. Wir brauchen dies Geld für eine einzige Familie und manchmal reicht es uns noch gar nicht. Es ist mittlerweile auch klar, dass viel Geld von Johann in Uganda direkt eingesetzt wird, und dass er mit seinem Unternehmen in Uganda, Geld verdient dass nicht selten der Mission zugutekommt.
Mein Cousin Arthur, und mein Bruder Jürgen und seine Frau Elena die mich diesmal begleitet haben, haben ihren Anteil beigesteuert, damit das Kinderheim einen neuen LOOK bekommt, es wurde mit einem Außen anstrich und außen rum mit Pflastersteine verschönert. Das Team von Off-Tu Mission hat uns herzlich aufgenommen, und sich darüber gefreut, dass es in so vielen Bereichen weitergeht, mit unserer aller Unterstützung.

Grüsse euch mit einem Satz den ich in Uganda auf dem Zaun eines Kinderheims lass
May God bless our Ministry ( möge Gott unsere Arbeit segnen)

Werner Kloos

Lernhelferin in Rumänien

von Annette Bauer

Möchtet Ihr wissen, wie ich zu Familie Ruopp nach Rumänien kam? Nach 13 Jahren Schule wollte ich gern ein Jahr praktisch arbeiten. Ich bewarb mich bei Co-Workers International und Gott führte mich hierher.

Immer wieder werde ich gefragt, was mich hier in Rumänien besonders beeindruckt. Tief bewegt hat mich im November ein Besuch im Zigeunerdorf in Nocrich. Auf den ersten Blick war ich an ein Freilichtmuseum in Deutschland erinnert. Hühner, Hunde und Katzen laufen überall herum und kommen auch gerne ins Haus, das aus ein bis zwei Zimmern besteht. Der Boden des Hauses ist aus Lehm, die Wände sind aus Lehm, Stroh und Pferdemist hergestellt. Vor den Hütten sitzen die Frauen und waschen die Wäsche. Daneben spielen die Kinder auf dem Boden. Sie haben mehr oder weniger Kleider am Leib. Eine Heizung gibt es natürlich nicht und ich habe mir schon oft überlegt, wie sie den Winter, wo es bis zu – 25 ° C geben kann, überleben. Trotzdem darf nicht übersehen werden, dass die meisten Menschen einen Fernseher haben. Mir wurde ganz neu bewusst, wie gut es mir geht. Ich habe immer genügend zu essen, warme Kleidung und ein warmes Haus. Ich bin Gott unendlich dankbar für all die guten Dinge, die er mir schenkt.

Eine besondere Herausforderung für das Land ist sicher die Korruption. Ein Beispiel dazu: Ich stieg in einen Bus ein, wollte eine Fahrkarte kaufen, doch der Busfahrer bot mir kein Ticket an, sondern wollte Geld für sich haben, wobei die Höhe des Betrages unter dem Fahrkartenpreis lag. Erst nach weiteren Verhandlungen konnte ich eine Fahrkarte erwerben und eine Quittung für diese erhalten.

In vielen Situationen erfahre ich Gottes Beistand und Schutz, sei es bei den zum Teil chaotischen Autofahrten oder bei der Begegnung mit frei umherlaufenden, zähnefletschenden Hunden. An einem der letzten Sonntage war ich mit Julia hinter dem Haus spazieren. Da kam plötzlich einer dieser großen Hirtenhunde zähnefletschend auf uns zu und umkreiste uns bellend. Nach langer Zeit zog der Hund wieder ab. Hier in Rumänien kommt es schon mal vor, dass Menschen von Hunden schwer verletzt  werden. Gott sei Dank, dass wir noch leben.

Bei Familie Ruopp bin ich sehr gerne und fühle mich richtig wohl. Die Aufgaben als Lernhelferin und im Haushalt bereiten mir viel Freude, obwohl so mancher Tag ganz schön herausfordernd ist. Doch auf die Hilfe meines Gottes ist Verlass. Das kann ich immer wieder neu erleben.

Danke für alles An-uns-Denken und eure Gebete.

Newsletter – Kinderheim und Schule

von Ulrike Klimek

Liebe Freunde!
Die Jahreslosung für 2011 lautet: “Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit dem Guten!” (Römer 12,21)
Dieser Bibelvers fordert uns auf, uns nicht mit dem Bösen in dieser Welt abzufinden, sondern ihm gute Taten entgegenzusetzen und so zu Überwindern zu werden.

Die Geschichte von Marvin ist ein gutes Beispiel dafür. Marvin ist im letzten Jahr zu uns ins Kinderheim gekommen. Er ist 11 Jahre alt und geht in die 4. Klasse. Wir haben ihn auf den Straßen von Kampala gefunden. Vorher hat er bei seinem Vater gelebt. Über seine Mutter wissen wir bisher nichts Näheres. Sein Vater ist Trinker. Marvins Zuhause war von Chaos und Gewalt geprägt. Wenn der Vater betrunken war, hat er den Jungen oft geschlagen. Marvin hat eine lange Narbe auf seinem Kopf, die von der Gewalt seines Vaters zeugt. Durch die Verantwortungslosigkeit des Vaters ist Marvin nicht weiter zur Schule gegangen. Die sehr harten Umstände zu Hause, haben Marvin veranlasst, auf die Straßen von Kampala zu ziehen. Dort war er hilflos dem rauen Leben auf der Straße ausgesetzt. Wir sind Gott sehr dankbar, dass wir Marvin begegnet sind und ihm in unserem Kinderheim ein neues Zuhause geben konnten. Marvin lässt das Leben auf der Straße und was er dort gelernt, was ihn geprägt hat, immer mehr hinter sich. Im Kinderheim ist er einer der verantwortungsbewusstesten und cleversten Jungs.

So wie Marvin geht es vielen Kindern in Uganda. Danke, dass ihr durch eure treuen Spenden Kindern eine Hoffnung, eine Zukunft gebt. Möge Gott euch dafür reich segnen.

Es ist uns ein Anliegen, Verwandte der Kinder ausfindig zu machen, bei denen sie z. B. die Ferien verbringen können. Nach längerem Suchen haben wir erfahren, wo wir die Oma und andere Familienangehörige von Patrick finden können. Könnt ihr euch Patricks Freude vorstellen, als er sie zum ersten Mal besuchen konnte?

Für das nächste Semester haben sich 170 Schüler an unserer Schule angemeldet. Unser nächstes Projekt wird es sein, die bisherige provisorische Küche (siehe Foto) zu ersetzen. Außerdem werden dringend noch weitere Klassenräume gebraucht.

Ganz herzliche Grüße

Computerraum fertig

von Samuel Mehrbrodt

der Computerraum in der Off-Tu Academy ist endlich fertig: Kommt und seht!

So sah der Raum vorher aus.

Nachdem die Tische fertig waren, war es damit noch lang nicht getan. Man musste die Wand streichen, die Tischkanten streichen, die Fenster verstärken und streichen, die Lücken hinter dem Tisch mit Acryl füllen und streichen und natürlich immer schön putzen und nachbessern, z.B. wenn der Schweißer mit seinen dreckigen Händen die frisch gestrichene Wand gestreichelt hat…

Große Wiedersehensfreude gab es beim Auspacken. Die Sachen waren noch genau so, wie wir sie vor knapp einem Jahr in Deutschland verpackt haben.
Im Hintergrund kann man die Verstärkungen sehen, die wir in die Fenster eingeschweißt haben (Diese gebogenen Dinger).

James hat mir beim aufstellen geholfen, er ist auch derjenige der für den Computerraum dann ein wenig verantwortlich ist. Ich muss ihn noch ein wenig einweisen in das komplexe System.

Wir hatten alles schön auseinandergenommen und kompakt verpackt… Ich war froh, dass sogar die Schrauben noch alle da waren.

Das ist die eine Seite mit 4 Clients.

Wir hatten in Deutschland alles installiert und fertig eingerichtet, sodass man nur noch einschalten musste. Hier sieht man den Lehrerplatz, der von sich aus alles im Griff hat.

Was jetzt noch fehlt sind Bänke, die wir wahrscheinlich bestellen werden. Außerdem brauchen wir ein paar längere Netzwerkkabel, die die wir hatten, waren ein bisschen kurz, sodass wir momentan nur eine Seite verbunden haben.

Ein ganz herzliches Dankeschön, auch im Namen von Off-Tu Mission an unsere Jugend, die bei der Finanzierung mitgeholfen hat und an Ivo, mit dem ich zusammen die Sachen gekauft und das System eingerichtet habe. Alle haben sich gefreut, dass der Computerraum endlich fertig wird.

Fahrzeuge in Uganda

von Samuel Mehrbrodt


Das Hauptverkehrsmittel für die Stadt ist das Boda-Boda (ein kleines Motorrad). Dabei gilt: Nichts ist unmöglich zu transportieren: Bis zu 3 Leute gehen drauf (außer dem Fahrer), ein Bett ist auch kein Problem und eine stillende Mutter hab ich auch schon darauf gesehn… Für umgerechnet etwa 50ct kommt man durch die ganze Stadt und zurück. Im Stau gibt es für sie nicht, denn ein Motorrad passt überall durch…

Will man das Abenteuer wagen, guckt man einfach wo eins steht (so ziemlich alle 2 Meter in der Stadt, aufm Dorf bisschen seltener, vielleicht alle 3,5 Meter), dann schwätzt man den Fahrer nett an und steigt auf und lässt sich kutschieren:

Für weitere Strecken gibt es sogenannte Taxis. Das sind so die offiziellen Verkehrsmittel.
Wie viele Personen da wirklich reingehen, hab ich noch nicht gezählt, aber es ist eine Menge. Ich bin noch nicht damit gefahren und bin da ehrlich gesagt auch nicht so scharf drauf… Ich glaub ich würd da eingehn vor Platzangst…

Wenn etwas für ein Boda-Boda zu groß oder zu viel sein sollte (z.B. in diesem Fall 4 Leute), gibt es immer noch genug Laster, die man beauftragen kann:

Wer etwas mehr Geld hat, kann sich vielleicht sogar ein eigenes Fahrrad leisten. Damit kann man auch beträchtliche Sachen transportieren:

Coca-Cola-Produkte gibts auch überall. Mit solchen Fahrzeugen werden die teilweise transportiert:

Ich bin ziemlich froh, dass ich den internationalen Führerschein mitgenommen hab und so die Autos von der Station benutzen darf, um zur Schule zu kommen.

Bei fast allen Fahrzeugen gilt: Was einer hat, das haben alle. Fast alle Boda-Bodas sind das gleiche Modell, die Laster sowieso und die Taxen und Fahrräder auch. Nur bei den Autos gibt es etwas mehr Vielfalt, wobei ein großer Teil aus Fernost kommt (hautpsächlich Toyota).

Übrigens sind die einzigen zwei Anhänger, die ich bis jetzt gesehen habe die von der Station. Wer weiß, vielleicht werden wir ja zum neuen Trendsetter…

Computerraum in Arbeit

von Samuel Mehrbrodt

Heute haben wir den ersten Tisch im Computerraum der Schule fertiggestellt (die Beine müssen nur noch festgemacht werden).

Hier sind nur die Balken an der Wand befestigt:

Die Tafel muss auch noch überstrichen werden. In den Säcken ist übrigens Maismehl, woraus dann für die Kinder das Essen gemacht wird.

Immerhin haben wir deutsche Werkzeuge…

Das haben wir in dem Raum gefunden: Des Nachtwächters Ausrüstung!

Das ganze habe ich mit einem deutschen Handwerkermeister, der jetzt in Rente ist, zusammen gemacht.